ASCANIA PFERDEFESTIVAL – unverwechselbar exquisit und bunt

Einmal im Jahr verwandelt sich das grüne Herz von Aschersleben, die Herrenbreite, vier
Tage lang in ein Mekka des Pferdesports, nunmehr zum 13.Mal. Unbestritten gab es im Garten Träume Park Herrenbreite, der zu den Garten-Träume Parks Sachsen-Anhalts gehört, eine imposante sportliche und kulturelle Vielfalt beim einzigen drei Sterne Turnier in Sachsen-Anhalt: Großen Preis der Salzlandsparkasse und viele Springen von A bis S, Dressur der schweren Klasse, Ein-, Zwei- und Vierspännerfahren für Pony und Großpferde, Kostümspringen unter Flutlicht, die kostümierte „Super-Sonntag“ Führzügelklasse, der berühmte Kutschenkorso durch die Stadt.

Dazu der eintrittsfreie Donnerstag mit Puppentheater, kostenlosen und Karruselfahren sowie mittags Nudel mit Tomatensoße. Ab 19 Uhr Eröffnungsparty mit DJ Jens. Der Freitagnachmittag war wie in den Jahren zuvor Seniorentreff im Festzelt mit Kaffee und Kuchen und der Volksmusiksängerin Regina Ross. Am Abend für alle „Abtanzen“ mit der Sachsen-Anhaltinischen Party-Coverband „Atemlos“. Dazu an jedem Tag Pferdesport auf dem Springareal.

Höhepunkt im gesellschaftlichen Leben
„ Wir müssen als Turnierveranstalter begreifen, dass nur ein attraktives Programm uns am Leben hält. Sonst schaffen wir uns selbst ab. Ich habe jetzt als Rentner ausreichend Zeit, mich intensiv um das Turnier zu kümmern und das mache ich sehr, sehr gern“, sagte Harald Sporreiter, von Beginn an Turnierchef und Vorsitzender des veranstaltenden RFV „Einetal“ Westdorf-Aschersleben e.V. „Es war ein wunderbares Turnier, eine einmalige Symbiose aus hochkarätigem und Breitensport sowie einem bunten Familienprogramm. Die Herrenbreite, der größte grüne Bahnhofsvorplatz Europas, wie es so schön heißt, war vom 21. bis 24. August erneut Besuchermagnet und Mekka des Pferdesports.

Als bedeutendste städtische Freiluftveranstaltung ist es jedes Jahr der Höhepunkt im gesellschaftlichen Leben unserer Stadt. Unterstützt wurden wir von der Ascherslebener Kulturanstalt und sehr, sehr vielen, treuen Sponsoren“, betonte der Spiritus Rector und blickte dabei versonnen in die Abendsonne, die über dem berühmten 1908 erbauten Kultur- und Begegnungs- Bestehornhaus langsam unter ging. Er sah müde aus. Kein Wunder, war er doch als Chef vier Tage lang von früh bis spät auf den Beinen. Auch nach Turnierende gab es für Mister ASKANIA, wie ihn einige gern nennen, noch reichlich Trubel beim Turnierrückbau und bei den vielen Abschiedsumarmungen und Dankeschöns.                                                                            Darunter auch Hans-Michael Strube, Vorstandvorsitzender der Salzlandsparkasse und Turnier-Hauptsponsor. „Es ist ein Volksfest von A bis Z und die Vielfalt eine echte Bereicherung. Mit Harald arbeiten wir schon 20 Jahre zusammen. Da braucht man gar nichts mehr zu sagen. Ich war alle vier Tage hier. Das ASKANIA Pferdefestival ist unser Leuchtturm Nr.1, den wir als Hauptsponsor unterstützen. 1,5 Millionen beträgt unser Spendenvolumen für Förderprojekte. Als Sparkasse haben wir keinen Eigentümer. Was an Finanzen übrig bleibt, kommt in die Gemeinschaft zurück“, so Hans-Michael Strube.

Michael Kölz zeigte allen die Hufe
Der international bis zum fünf Sterne Springen erfolgreiche Sachse vom PSV Leisnig war auf der Herrenbreite, einst Trainierplatz der Grünen Husaren, an den ersten drei Tage nicht zu sehen.                                                                                         Wie sich später heraus stellte hatte er Papa-Dienst, während seine Frau Ellen in den Springprüfungen startete und sich vorn platzierte.                                                                                                                                                                                                             Doch am Sonntag erschien Michael Kölz wie Kai aus der Kiste. Im Großen Preis der Salzlandsparkasse ließ er nichts anbrennen. Mit dem zwölfjährigen braunen Wallach Catch me P wurde er in der Siegerrunde Erster (0/43.42 – 2.400 Euro) und mit seinem 13jährigen Holsteiner Wallach Cellato sogar noch Zweiter (4/44.01 – 2000 Euro). Eingerahmt von Hans-Michael Strube Vorstandsvorsitzender und Michael Hasskerl, Vorstand der Salzlandsparkasse, dem Premiumsponsor, sagte er dem Turnier-Moderator Jan Crome Sperling ins Mikro: „Ich komme sehr gern zum ASKANA Pferdefestival. Es ist ein sehr schönes, gut gemachtes Turnier. Es macht Spaß hier zu reiten.“ Der Bronzerang ging an die lange als Favoritin gehandelte Hessin Amke Stroman, RFV Richelsdorf, mit der 11jährigen braunen Holsteiner Stute C`Assisi (4 F, 46.14 – 1.600 Euro). Mit der neunjährigen DSP Schimmelstute Fräulein Feeling (12/47.17 – 1.000 Euro) gab es für die sympathische Reiterin noch einen fünften Rang. „Ich glaube, ich habe eine Glückssträhne. Meine Pferde sind alle super gesprungen und haben mir mehrere S-Siege und Platzierungen beschert. Ich war lange verletzt. Über zwei Jahre laborierte ich an einem gebrochenen Bein. Ich bin nicht traurig, dass ich den Großen Preis nicht gewonnen habe. Ich bin sehr zufrieden und ich bin gern hier. Es ist
mein Lieblingsturnier. So ein Ambiente gibt es auf keinem Turnier in Hessen, Bayern oder Thüringen, wo ich auch reite“ so die blonde Hessin.
Unter den Jumpern aus Sachsen-Anhalt stach nur der rasant reitende Rumäne Florin Filip, RV Wiesengrund Bad Schmiedeberg, mit einem vierten Platz hervor. Als vorletzter Starter in der Siegerrunde war auf seinem zehnjährigen Holsteiner Wallach Chicago mit 43.30 Schnellster, leistete sich aber 8 Fehler (1.000 Euro). Für diesen und weitere Turnierfolge wurde er als bester Sachsen- Anhaltiner mit einem Fahrrad aus der Hand der taffen Chefin des Auto- und Fahrradhauses Schmidt& Söhne belohnt. Nicht in Form waren der amtierende Landesmeister Dirk Holländer, RV Ihleburg (10.Pl), oder der mehrfache Landesmeister Christof Kauert, Union 1861 Schönebeck, der es nicht in die Siegerrunde schaffte.

Intermediaire I auf Rasenplatz
„Dieses Jahr tanzte der Dressuradel auf der Herrenbreite nur an einem Abend in der untergehenden Abendsonne. Die in den Jahren zuvor noch gerittene Kür war zu Gunsten des Springsports gestrichen worden, soll aber beim 14. ASCANIA Pferdefestival wieder stattfinden. Auch in diesem Jahr kringelten die Viereckqueens und der Lords auf dem Springplatzrasen. „Das kann bei hochgezüchteten Pferden problematisch sein. Ansonsten möchte ich daran erinnern, dass Rasen eigentlich ein natürliches Produkt ist, das die Pferde von ihrer Aufzucht her kennen“, apostrophierte Richterin Rosemarie Ziese, die früher selbst Turniere bis zur schweren Klasse veranstaltete und seit vielen Jahren bei ASKANIA nicht nur die Dressur richtet.
Die Leistungen in der schweren zwei Sterne Dressur Intermediaire I lagen von Platz zwei bis fünf recht dicht beieinander. In Abwesenheit von Dauersiegerin und Landesmeisterin Nadine Güssow, die mit dem Dressurnachwuchs als Landestrainerin bei der DJM in Aachen war, ging der goldener Pokal an Sandra Bothe, RFV Eilenstedt auf ihrem zehnjährigen Hannoveraner Wallach „Du oder Keiner“ (781.00/68.509%/ 400 Euro). „Er war mit Sandra Bothe sehr fleißig und korrekt in den Grundgangarten“, sagte Richterin Rosmarie Ziese. Der zweite Platz ging an Jenny Holst vom gastgebenden RFV Einetal Westdorf-Aschersleben auf dem 14jährigen DSP Wallach Robinjo (757.50/66.44 %/300 Euro). Der wunderschöne Golden Gate, den Richterin Annett-Oschmann Kohl vorn sah, wurde Dritter. „Der 18jährige Hengst zeigte sehr viel Ausdruck und war temperamentvoll, aber an diesem Tag zu hektisch“, so Rosemarie Ziese. (752.00/65.965/240 Euro).

Gespannfahren stets der krönender Tagesabschluß
Bei den Vierspännern der Großpferde lieferten sich der ASCANIA Freund Fred Perle aus Schmerzke, einem Ortsteil von Brandenburg, wieder einen spannenden Wettkampf mit dem sachsen-anhaltinischen Landesmeister. Wie in den Jahren zuvor gab es für Perle mit seinen selbst gezogenen schönen kraftvollen Tinkern Brentano von Perle, Nando, Nora und Soraya of Guinness wieder einen zweiten Platz. Der diesjährige Landesmeister Uwe Engel war mit seinen eleganten Gelderländern
Ewout, Floristan, Guus und Julius G.W sowohl am Sonnabend, den 23. August, als auch am Sonntag, den 24. August, um einige Hundertstel schneller. Fred Perle hatte Uwe Engel bei den Titanen der Rennbahn kennengelernt, wo der Badeborner damals noch mit Kaltblütern rasant um die Hindernisse preschte. Ebenfalls auf einen zweiten Platz fuhr bei den immer toll anzusehenden Pony-Vierspännern Thomas Maennchen, RFV Stecklenberg. Sonst stets Sieger. Erster wurde Philip Apel vom RFV Förderstedt, auch ein alter ASCANIA Bekannter. Mehr Teilnehmer hatten bedauerlicherweise nicht genannt.

Kutschencorso eine Ehre für alle Teilnehmer
Am dritten Turniertag zog zur Mittagszeit wieder der illustre Kutschenkorso durch die Stadt. Angeführt vom Hettstedter Spielmannszug, amtierender Europameister und Ex Weltmeister.

Die Kutscher kamen aus allen Ecken Sachsen-Anhalts. Sie hatten den aufwendigen Transport nicht gescheut, um ihre tollen, zauberhaft herausgeputzten Wagen und Pferde zu präsentieren. Auch dem geschätzten Pferdemann und Pferdekenner Harald Sporreiter zuliebe, der auf der Herrenbreite dann die über 20 Kutschen, Equipagen, Kaleschen, Kremser und Arbeitswagen charmant und sehr kenntnisreich aus dem FF vorstellte. Für Furore sorgte der einzige Sechsspänner der Familie Perle aus
Schmerzke bei Brandenburg. In diesem Jahr verkleidet als Schneewittchen und die sieben Zwerge. Sogar die Tinker Führpferde trugen Zwergenhosen und Bärte.

Am letzten Turniertag Karneval
Der Super-Sonntag hatte wieder Reiteleven zur kostümierten Führzügelklasse eingeladen. „Wie immer brauchte der beliebte Führzügel Wettbewerb keine Werbung“, betonte Harald Sporreiter.
Wie bei einem Karnevalsumzug marschierten 24 zauberhaft und einfallsreich gekleidete sowie geführte Reiterlein in zwei Abteilungen zur besten Mittagszeit in die Springarena ein. Die Probanden kamen aus Abberode, Aderstedt, Aschersleben, Badeborn, Bodeaue Ditfurt, Calförde, Groß-Quentstedt, Heidrand Schleitz-Plodda, Klosterrode Reinstedt, Mehringen Sangershausen, vom Schweizerhof Güsten, Susigke, Staßfurt und Westeregeln.

Der Hannoveraner Pferdezüchter Jan Crome-Sperling, seit mehreren Jahren ASCANIA Moderator, Anja Sporreiter Nestorowicz und LK Beauftragte Vera Beschnidt hatten es als Juroren nicht leicht unter den so kreativ Kostümierten die
Besten im Schritt und im Trab und noch die schönsten Kostüme heraus zu finden. In der Abt. Eins waren es Wanda Thiele (7.50), Ida Hechtner (7.40), Carlotta Rathke (7.30), Ida Ellert 7.20)und Joana Matthey (7.10). Alle anderen rangierten auf Platz sechs. In der zweiten Abteilung siegte Lotta Woldt (7.50), gefolgt von Luisa Sander (7.40), Herta Emilia Allenfort (7.30), Finja Walter (7.20), Janika Deutsch(7.10) und dahinter wieder alle auf dem 6.Platz.

Fotogalerie

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Text und Fotos: © Margot Schöning