Daniel Deusser und Scuderia 1918 Tobago Z  bei der Siegerehrung (Foto:Anke Gardemann)

Der Rolex Grand Prix von ’s-Hertogenbosch – eine Station des Rolex Grand Slam der Springreiter

„Der Rolex Grand Slam verknüpft vier der weltbesten Turniere, die ein Gedanke eint: Das Streben nach Perfektion. Natürlich überzeugen der CHIO Aachen, das Spruce Meadows ‚Masters‘, der CHI-Genf und The Dutch Masters durch höchste Preisgelder. Allein die vier Rolex Grand Prix sind mit insgesamt 5 Millionen Euro (Aachen 1 Million Euro, Spruce Meadows 2,1 Millionen Euro , Genf 1,1 Million Euro, ´s-Hertogenbosch 1 Million Euro) dotiert – dazu kommt die Chance auf den Bonus. Doch hohe Preisgelder alleine berechtigen nicht dazu, Teil des Rolex Grand Slam zu sein. Auch Faktoren wie Tradition und Zuschauerzuspruch, Medienpräsenz und Turnier-Infrastruktur müssen sich auf höchstem Niveau bewegen. Nur wer bereit ist, in allen Bereichen nach Hochklassigkeit zu streben, kann zum Kreis des Rolex Grand Slam gezählt werden.
Auch die gezielte Nachwuchsförderung gehört zum Rolex Grand Slam. Zu jedem der vier Turniere werden jeweils zwei Junge Reiter eingeladen – um Erfahrungen auf höchstem Niveau zu sammeln. “     
Die Idee des Rolex Grand Slam

„Das System des Rolex Grand Slam ist simpel: Wer drei Turniere hintereinander gewinnt, erhält 1 Million Euro zusätzlich zum Preisgeld. Knüpft der Reiter dann an seine Erfolgsgeschichte an, indem er auch ein viertes Major gewinnt, erhält er zusätzlich einen weiteren Bonus von 1 Million Euro. Auch wer zwei von vier Turnieren gewinnt, erhält einen Bonus. Werden die Turniere hintereinander gewonnen, beträgt der Bonus 500.000 Euro. Ist der Athlet nach dem „Two out of four-Modus“ erfolgreich, aber eben nicht bei zwei aufeinanderfolgenden Turnieren, beträgt der Bonus 250.000 Euro. Es zählt stets der Reiter, der Gewinn des Bonus ist also auch auf unterschiedlichen Pferden möglich. Dieses System hat keinen Endpunkt, ist also losgelöst vom Kalenderjahr. Eine unendliche Geschichte.“     Der Modus des Rolex Grand Slam

Hochkarätiges Starterfeld im Rolex Grand Prix von ’s-Hertogenbosch

Mit 38 Reiterinnen und Reitern aus 16 Nationen bot die Starterliste des Rolex Grand Prix von ’s-Hertogenbosch dem Publikum in den Brabanthallen viele große Namen des internationalen Springsports. Darunter waren zum Beispiel Olympiasieger Steve Guerdat (SUI), Martin Fuchs (SUI), der Europameister von 2019, Mannschaftsolympiasieger Henrik von Eckermann aus Schweden und  die deutschen Reiter Christian Ahlmann, Marcus Ehning, Christian Kukuk und Daniel Deusser. Das Gastgeberland war unter anderem durch Marc Houtzager, Maikel van der Vleuten und  Jack Ansems vertreten.

Max Kühner und Eic Coriolis Des Isles  mit der ersten Nullrunde

Max Kühner, der bei den Weltmeisterschaften im amerikanischen Tryon den sechsten Platz belegt hatte, gelang mit dem 10-jährigen Hengst Eic Coriolis Des Isles der erste fehlerfreie Ritt der Konkurrenz. Weitere 11 Reiterinnen und Reiter blieben danach ebenfalls ohne Abwurf. Unter ihnen war auch Daniel Deusser, der damit nach seinem Sieg im Rolex Grand Prix von Aachen (reitsportportal berichtete) seine Chancen auf einen zusätzlichen Bonus von 250.000 EUR wahrte. Auch der Schweizer Martin Fuchs hätte diese Chance nach seinem Sieg im Rolex Grand Prix von Genf (reitsportportal berichtete) im vergangenen  Dezember gehabt. Aber ein Abwurf am letzten Sprung machte alle Hoffnungen zunichte.

Daniel Deusser und Scuderia 1918 Tobago Z mit überragender Leistung zum Sieg im  Rolex Grand Prix von ’s-Hertogenbosch

Daniel Deusser und Scuderia 1918 Tobago Z (Foto: Anke Gardemann)

Harrie Smolders und Monaco blieben nach einer sehr harmonischen und schnellen Runde als erstes Paar im Stechen fehlerfrei. Ihre  Zeit von 38,03 Sekunden war eine Marke, an der sich nun alle weiteren Reiterinnen und Reiter orientieren mussten. Ob es für den Sieg reichen würde, war zu diesem Zeitpunkt aber völlig offen. Jack Ansems (NED) und Pieter Devos (BEL) kamen zwar ohne Abwurf ins Ziel, waren aber deutlich langsamer. Dann kamen Daniel Deusser und Scuderia 1918 Tobago Z. Sicher hatten die meisten Zuschauerinnen und Zuschauer geglaubt, dass die Zeit von Harrie Smolders kaum zu unterbieten sein würde. Aber Daniel Deusser war nach einem furiosen Ritt, bei dem er alles riskierte, tatsächlich 0,13 Sekunden schneller. Das war der Sieg, denn Marcus Ehning und Scott Brash  absolvierten den Parcours danach zwar in 37,48 bzw. 37,02 Sekunden, aber bei beiden fiel eine Stange am letzten Hindernis des Stechparcours. Willem Greve aus den Niederlanden, der als letzter Reiter an den Start ging, blieb fehlerfrei und kam mit seiner Zeit von 38,40 Sekunden auf Rang 3.

Harrie Smolders und Monaco

Willem Greve mit Grandorado TN

Das Ergebnis im Rolex Grand Prix von ’s-Hertogenbosch

Fotos : Anke Gardemann, Silvia und Hans-Joachim Reiner