Rolex Grand Prix – Höhepunkt der Indoor Brabant

Die Starterliste  im Rolex Grand Prix verzeichnete vierzig Reiter-Pferd-Paare, die die dreizehn Hindernisse mit insgesamt 15 Sprüngen im Umlauf zu überwinden hatten. Der niederländische Parcours Designer Louis Konickx hatte für den Grand Prix einen fairen aber  sehr anspruchsvollen Kurs gestaltet. Besonders die dreifache Kombination war sehr schwierig anzureiten, forderte von den Teilnehmern ein gutes Auge und  war vor allem mit der Planke am Einsprung eine häufige Fehlerquelle. Auch die Schlusslinie war für viele Reiterinnen und Reiter schwer zu taxieren, zumal die vorgegebene Zeit von 72 Sekunden ein durchaus  zügiges Grundtempo erforderte. So fielen relativ oft die Stangen am vorletzten oder am letzten Sprung des Parcours oder es gab Zeitfehler. So schafften es beispielsweise  Bertram Allen (IRL), Kevin Staut (FRA), Marco Kutscher (GER), Gerco Schröder (NED), „Mister Weltcup“ Christian Ahlmann (GER) oder Michael Whitaker (GBR) nicht in das entscheidende Stechen um den Sieg im Rolex Grand Prix in s‘ Hertogenbosch.

Spannendes Stechen beim Rolex Grand Prix in s‘ Hertogenbosch mit deutschem Doppelsieg

Nach dem Umlauf hatten es zwölf Reiterinnen und Reiter mit  fehlerfreien Ritten im Parcours  geschafft, sich für das Stechen zu qualifizieren. Darunter waren  vier Starter aus den Niederlanden und drei deutsche Reiter. Außerdem gehörten Penelope Leprevost und Simon Delestre (beide FRA) ebenso zum Starterfeld im Stechen, wie der Brite Scott Brash sowie Jos Verlooy und Gudrun Patteet, die die belgischen Farben vertraten.

Willem Greve (NED mit Carambole N.O.P. legte als zweiter Teilnehmer im Stechen  eine Zeit von 42,29 Sekunden vor und konnte damit lange Zeit die Führung behaupten. Der achte Starter im Stechen war dann Hans-Dieter Dreher (GER) mit Cool And Easy. Ihm gelang es, mit einem  atemberaubenden Ritt die Zeit von Willem Greve zu unterbieten. Allerdings war sein Vorsprung denkbar knapp, denn er war lediglich vier Hundertstel Sekunden schneller als der Niederländer.  Simon Delestre (FRA), der zurzeit Führende in der LONGINES FEI Weltrangliste, versuchte natürlich, sich an die Spitze zu setzen, kassierte aber bereits am zweiten Sprung einen Abwurf. Marcus Ehning (GER), der schon im Umlauf einen sehr souveränen Eindruck gemacht hatte, zeigte im Stechen einen wahrhaft grandiosen Ritt. Mit seinem Cornado NRW, den er wie immer mit sehr feiner Hand ritt, gelang es ihm im Stechparcours durch extrem effektive Wendungen und durch das Reiten sehr kurzer Wege  wie keinem Reiter zuvor den schwierigen Kurs zu meistern, was dem deutschen Ausnahmereiter ein Preisgeld von 123750.00 Euro einbrachte. Mit dem zweiten Platz von Hans-Dieter Dreher war der deutsche Doppelsieg beim Rolex Grand Prix in s’Hertogenbosch perfekt. Daniel Deusser, der Sieger des vergangenen Jahres, kam mit seinem Cornet d‘ Amour auf den sechsten Platz und komplettierte damit das hervorragende Ergebnis der deutschen Springreiter in s’Hertogenbosch.