In Friedensmission nach Jerusalem
Friedenskutscher aus Bayern, Berlin, Brandenburg, Niedersachsen, Sachsen und Thüringen nahmen an einer aufsehenerregenden Friedensmission teil.
Nach 190 Tagen und einer beispiellosen Fahrt mehrerer Kutschen durch neun europäische Länder übergaben die Friedenskutscher am 13. November in Jerusalem die aus Militärschrott entstandene 65 Kilo schwere Friedensglocke an die mulitikulturelle „Hand in Hand Schule“. Der Ministerpräsidenten Thüringens, Mario Voigt, trafen die Treckteilnehmer am Tag vor der Glockenübergabe.
Die Glocke, nach dem Prinzip „Schwerter zu Pflugscharen“ 2020 im brandenburgischen Gömnigk gegossen, trägt die biblische Inschrift: „Jagt dem Frieden nach mit jedermann“. In der israelisch-arabischen Schule wird die Glocke jeden Tag erklingen.
Friedenstreck mit Hindernissen
Die Friedenkarawane war am 6.Mai 2025 mit sechs Kutschen und 20 Pferden im brandenburgischen Brück gestartet. Einen Tag später empfing Ministerpräsident Dietmar Woidke als Schirmherrn der Friedensmission in der Potsdamer Staatskanzlei den Treck, der am 8. Mai, dem 80. Jahrestag des Kriegsendes und der Shoah, das Brandenburger Tor in Berlin erreichte.

In vier der durchquerten neun Länder wurden die Reisenden im Parlament und überall von der Bevölkerung sehr freundlich empfangen. Oft kam es zum Brotbrechen, dem symbolischen Zeichen der Gemeinschaft und des Teilens. Das lag meist in den Händen des Oberhavelländer Bäcker-und Konditormeisters Karl-Dietmar Plentz aus Schwante.

Die Idee für die Jerusalemer Friedenmission war 2019 in Brück entstanden, nachdem der Friedensglocken Treck „Titanen on Tour“ nach Russland so erfolgreich gewesen war. Helmut Kautz damals noch Pastor in Brück, heute im evangelischen Stift Marienfließ, war schon damals der rastlose Spiritus Rector.
Nach 2300 Kilometern hatten die Titanen der Rennbahn-Fahrer im Kreml von Wiliki Nowgorod, 200 km von Petersburg entfernt, eine Friedensglocke übergeben.
Doch 2018 war die weltpolitische Situation eine andere als heute. Bei der 2025-iger Friedensmission war geplant, dass die Pferdekutschen rund 4.800 Kilometer von Brück bis nach Jerusalem ziehen. Bis Bulgarien ging alles klar, wenn auch mit kleinen Hindernissen.
Die Türkei wurde zum Problem. Das muslimische Land verweigerte dem evangelischen Friedenstreck mit allerlei Begründungen die Einreise. Das bedeutete Kursänderung.
Der Thüringer Heinz Bley entschied, mit in der Türkei gekauften Pferden weiter bis Palästina weiter zu reisen. Die Anderen treckten durch Griechenland bis Thessaloniki, wo sie nur den Glockenwagen nach Haifa verschiffen durften.
Von dort ging es mit dem Glockenwagen und israelischen Maultieren bis nach Jerusalem. Nach der Glockenübergabe endete dort am 13.November das beeindruckende deutsche bürgerliche Friedensengagement mit dem Friedenssong „Imagine“ des Schülerchors.
Fotos: © Alle Rechte: Friedensglocken e.V.








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