Hotspot der Gespannfahrer
Highlights des 8. Granseeer Fahrsportfestivals waren LM U 25 und Trophys der Fahrsportfreunde
Es gibt zwei Turnierhöhepunkte im brandenburgischen Landkreis Oberhavel, Linde bei Löwenberg meist im April mit dem großen Vielseitigkeits-Wettkampf und im Juni Gransee mit Gespannfahren. Kein Wunder, ist doch der ländlich geprägte Landkreis Pferdeland mit vielen Züchtern und Hobby- sowie Turnierfahrern.
So war der Granseeer Peterberg 600 m vor dem Ortausgang von Gransee, benannt nach dem Turnierveranstalter Olaf Peter, wieder Magnet für 65 Leinenkünstler in Klasse A und M sowie 28 Prüfungen. Einige fuhren am 28. und 29.Juni als Mehrfachstarter.
Fahrprominenz auf dem Peterberg
Aus dem Land der Frühaufsteher reisten zwei prominente Kutschenlenker an. Aus Klötze kam Landesmeister Heino Gerich, Sohn des berühmten, einst weltbester Gelände-Zweispänner Fahrers Heino Gerich. Der Altmärker Hufschmied holte sich den Sieg und die Zweispänner Trophy mit Klaus Störtebecker und Lucky Day (116.66). Zweiter wurde zur Freude der Zuschauer Andreas Much mit seinen eindrucksvollen Haflingern Artemis und Salero (128.82) vom RV Kraatz, gut 15 km vom Turnierort entfernt.
Heino Gerich, RFV Klötze
(Foto: Margot Schöning)
Andreas Much (Foto: Margot Schöning)
Martin Stübing, HLG RFV Neustadt (Foto: Margot Schöning)
Der legendäre Neustädter Trainer und mehrfache Landesmeister Reiner Stübing lobte das Much-Gespann als am besten gefahrenes.
Sieg und Trophy bei Pony Zweispännern gingen an den ebenso rasant wie Gerich fahrenden Andre Muhl, RFTV Krumke mit Anna Lena und Vinia Royal (82.33).Dahinter Silvio Schröter, Sana Rügen (89.61) und Kley Karsten RFV Pferdefreunde(90.92).
Andre Muhl (Foto: Margot Schöning)
Keine der vier Trophys der Fahrsportfreunde war für die Klasse M Einspänner vorgesehen. M Zweispänner waren nicht
ausgeschrieben.
Verdient hätten die Trophy die rasant fahrenden Stübings. Martin als Sieger in Pony M mit Bea (53.00) und dahinter mit Pacco (57.72) sein Vater Rainer, bekanntes Urgestein des Neustädter Gestüts. Unter anderem fuhr er mehrfach den Stuten 24 Spänner bei den Neustädter Hengstparaden. Dritte wurde Anna Maria Groß, RFV Brieselang/Havelland mit (66.08). Die Fahrpferde Einspänner M holte sich David Gille, Fahrergilde Barnim (110.50), gefolgt von Cathleen Thiele (125.82), RFV Spremberg und Alexander Gibsonn, RV Elisenau/Barnim (132.57).
Mit 12 Jahren U25 Landesmeister
Der Jungspund Lasse Luke von der Fahrergilde Barnim, Vorjahres Vizelandesmeister U25, hatte es nicht leicht, sich gegen die versierte junge Zehdenickerin Lana Jean Rahn durchzusetzen, Teilnehmerin der Deutschen Jugendmeisterschaften 2024 in Lähden, von vielen als U25 Landesmeisterin gesehen.
Am Schluss trennten Lasse mit „Mini“, also PonyBonny Button (72.50), und Lana, RFV Steindamm mit Eddy (75.88)/Uckermark nicht viel. Lasse schaffte außerdem mit Bonny Rhede den dritten U 25 Platz (83.24) und war Bester in der Theorie Prüfung. Obendrauf gab es noch die Trophy der Pony Einspänner. Lasse ist nicht nur mit seinem Sieg Hans im Glück. Er darf die Ponys der Fahrsportenthusiasten Familie Siewke fahren und wird auch von der M Fahrerin Fabienne und ihren Eltern Caro und Roy trainiert.
U25-Sieger Lasse Lucke
(Foto:Margot Schöning)
Dank an Veranstalter und Stadt
Schon während, aber ganz besonders zum Ende des 8.Granseer Fahrfestivals gab nur Lob für Turnierleiter Olaf Peter und sein Team. Für den Klasse Grasboden, die fünf zauberhaft gestalteten, gut platzierten Gelände-Hindernisse, die lange Feier am ersten Turniertag mit spendiertem Grillschwein und zuvor großartigem Stadtumzug. Die Karawane hielt traditionell vor der evangelischen Marienkirche aus dem 13.Jahrhundert zu kurzer Andacht mit Pfarrer Sebastian Wilhelm und anschließendem Auftritt der großartigen Künstler Dagmar Hoffmann und Jazz-Trompeter Mate´Korbelic, ein Dankeschön von Turnierveranstalter Olaf Peter an seine Heimatstadt. Auch ein Organisationshöherpunkt.
Eigentlich ist Olaf Peter als Hufbeschlaglehrmeister, Vorsitzender der AG Kaltblut im Pferdezuchtverband Brandenburg-Anhalt, Vereinsvorsitzender, Kaltblutpferde- und Hundezüchter, Landwirt und nicht zu vergessen Spiritus Rector seiner alteingesessene Familie stark eingebunden. Doch das Granseeer Urgesteins ist ein Macher. Hammer, Zange und Feile sind seine Symbole in allen Lebenslagen. Dabei stets freundlich und zupackend. Horst Wiegang vom Ludwigsfelder Kutscherclub, der mit 74 Jahren älteste Turnierteilnehmer, brachte es auf den Punkt: „Olaf Peter, selbst Gespannfahrer und Pferdezüchter, weiß was Fahrsportler sich wünschen.“
U25-Sieger Lasse Lucke in der Mitte Olaf Peter(Foto: Margot Schöning)
Fotos:© Margot Schöning
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