Um den Sieg kämpften 27 Reiterinnen und Reiter

Marco Kutscher und Van Gogh in Barcelona 2014

Marco Kutscher und Van Gogh Foto: Thomas Reiner

Der Höhepunkt der Longines Hongkong Masters 2016 war ein wahres Highlight des Reitsports im noch jungen Jahr 2016, der Longines Grand Prix. Die Startliste ließ von vornherein erwarten, dass es eine hochklassige Auseinandersetzung werden würde. Zunächst ging es darum, unter die 12 Besten zu kommen, wobei natürlich alle Nullfehlererritte die Qualifikation bedeutet hätten. Olivier Philippaerts hatte als zweiter Starter des Feldes eine ausgezeichnete Runde gezeigt und war fehlerfrei geblieben. Jessica Mendoza war diesem Ziel schon sehr nahe, aber dann fiel wirklich und wahrhaftig die letzte Stange am letzten Hindernis. Allerdings war die erst neunzehnjährige Britin ausgesprochen schnell unterwegs und konnte sich durchaus Hoffnungen machen, auch mit einem Fehler noch die zweite Runde im Longines Grand Prix von Hongkong zu erreichen. Emanuelle Gaudiano mit Caspar 232 hatte sich beim Anreiten auf die dreifache Kombination völlig vermanagt, was ihn aber nicht daran hinderte, dieses Hindernis trotzdem fehlerfrei zu meistern. Das war eine Meisterleistung von Reiter und Pferd, die das Publikum mit großem Applaus honorierte. Am Ende des Normalparcours war der Italiener dann einer von den zwölf Startern, die sich für die zweite Runde qualifiziert hatten. Als letzter Reiter im Umlauf hatte das auch Marco Kutscher mit seinem Van Gogh in wirklich souveräner Weise geschafft.

Longines Grand Prix von Hongkong  – der Tag des Marco Kutscher

Zwei Reiter hatten am Abschlusstag der Longines Hongkong Masters 2016 eine ganz besondere Chance. Zum einen hätte Patrice Delaveau (FRA), der Sieger von Paris, bei einem Triumph in Hongkong zusätzliche 500.000 Euro kassieren können und zum anderen hatte Marco Kutscher die Chance, bei einem Sieg weitere 250.000 Euro zu kassieren, da er die Etappe von Los Angeles gewonnen hatte. Der französische Reiter schaffte es aber nicht in die zweite Runde, sodass alle Augen auf Marco Kutscher gerichtet waren. Da er sich als letzter Reiter für die zweite Runde qualifiziert hatte, ging er natürlich auch in Runde zwei zum Schluss an den Start.

Vor ihm hatten bereits Kevin Staut (FRA), Emanuelle Gaudiano (ITA) und Simon Delestre (FRA) das Publikum in der Asia-World-Expo-Halle in Atem gehalten. Lagen doch zwischen dem bis dahin an der Spitze liegenden Kevin Staut, Emanuelle Gaudiano  und Simon Delestre ganze sechzehn Hundertstel Sekunden.

Marco Kutscher hatte es nun selbst in der Hand, seine Chance beim Longines Grand Prix zu nutzen. Und er tat es! Sein Van Gogh, trotz der enormen Galoppade sehr rittig und vor allem schnell in den Wendungen, ging wirklich traumhaft und Marco Kutscher war am Ende des Parcours fast anderthalb Sekunden schneller, worüber sich  der sonst so ruhige Reiter unbändig freute. Das Publikum dankte ihm für seine hervorragende Leistung mit Standing Ovations. Marco Kutscher wird diesen Tag wohl nie vergessen, seinen Tag von Hongkong, den Gewinn im Longines Grand Prix!