Europameister Richard Vogel

Sehr glücklich und den Freudentränen nahe… Richard Vogel ist der neue Europameister

Als Richard Vogel auf dem Siegerpodest stand und die deutsche Hymne erklang, wurde ihm wohl erst wirklich klar, was er mit seinem United Touch S  und seinem ganzen Team erreicht hatte. Man sah ihm an, dass er mit den Freudentränen kämpfte. Sicher hätte es ihm niemand verübelt, wenn er auch auf diese Weise seine Freude über den Europameistertitel zum Ausdruck gebracht hätte.

„Ich bin sehr, sehr glücklich! Danke!“

 

Das waren seine Worte im Siegerinterview, mit denen er seinem United Touch S  und seinem ganzen Team dankte. Dem Triumph des 28-Jährigen waren zwei schwierige Finalrunden vorausgegangen. Nach der ersten lag er, wie nach allen Runden zuvor, weiterhin an der Spitze.

Die zweite Finalrunde begann mit dem Titelverteidiger  Steve Guerdat  , der in Round A  durch einen unglücklichen Abwurf zurückgefallen war.  In Round B hatte er einen Abwurf am ersten Sprung und am Aussprung der Dreifachen.  Donald Whitaker zeigte dem begeisterten Publikum  eine super gerittene fünfte fehlerfreie Runde. Und das gelang ihm,  obwohl seine Stute Millfield Colette mehrfach eingefußt hatte.

Der junge Thibeau Spits blieb zur großen Freude seines jubelnden Großvaters  in beiden Finalrunden ohne Abwurf.             Auch bei Kim Emmen, Darragh Kenny, SophieHinners und dem jüngsten Reiter, dem 23-jährigen  Seamus Hughes Kennedy , fiel keine Stange.

Ben Maher, dem Olympiasieger von Tokio (reitsoirtportal.com berichtete) gelang eine weitere großartige Nullrunde ohne jegliche Probleme. Damit blieb es bei 2,35 Punkten. Das war zunächst die Führung. Er musste nun warten, ob das für eine Medaille reichen würde.

Als drittletzter  Reiter kam der 25-jährige Belgier    Gilles Thomas  mit seinem Hengst  Ermitage Kalone  in den Parcours. Mit einer Nullrunde hätte er sich mindestens die Bronzemedaille sichern  können.  Er nutzte diese Chance souverän mit seinem fünften fehlerfreien Ritt.

Nachdem die sprunggewaltige  Hello Folie schon im zweiten Umlauf des Teamfinals und auch in  Round A des Einzelwettbewerbs unglaubliches Reaktionsvermögen gezeigt hatte und  Scott Brash  in beiden Runden fehlerfrei geblieben war, zeigten Hello Folie und Scott Brash wiederum eine spektakuläre Leistung.  Mit 1,08 Punkten lag der britische Reiter nun in Führung.

Als letzter Reiter hatte es nun Richard Vogel selbst in der Hand, sich mit seinem United Touch S den Europameistertitel zu sichern, oder sogar leer auszugehen…

Aber Richard Vogel hatte erneut Nerven wie Drahtseile. In der Arena war es ganz still geworden. Die Spannung war fast mit Händen zu greifen. Der Ritt  wirkte dann  so sicher, dass man sich fast nicht vorstellen konnte, dass eine Stange fallen würde, was natürlich immer denkbar wäre.

Als Richard Vogel und United Touch S zum fünften Mal fehlerfrei über die Ziellinie ritten  brach der Jubel los und das Publikum feierte den neuen Europameister mit Standing Ovations.

Nach der Siegerehrung , bevor er mit seinem Pferd auf die Ehrenrunde ging, hängte er Felicia Wallin, der  Pflegerin von United Touch S , die Goldmedaille um den Hals, sicher als Zeichen seiner Dankbarkeit für ihren großen Anteil an diesem Erfolg.

Das Gesamtergebnis

Fotos: Silvia und Hans-Joachim Reiner