Nur drei Reiter im Stechen des  Rolex Grand Prix ’s-Hertogenbosch…

Der Brasilianer Yuri Mansur zeigte dem begeisterten Publikum als siebter Starter  die  erste Nullrunde. Zu diesem Zeitpunkt glaubte wohl niemand, dass es am Ende des Umlaufs nur drei Reiter sein würden, die in dem von Louis Konickx und seinem Team gestalteten sehr schwierigen Parcours ohne Abwurf blieben. Danach gab es im ersten Teil des Grand Prix mit  Eduardo Alvarez Aznar und Abdel Said noch zwei Reiter, die  mit nur 4 Fehlerpunkten ins Ziel kamen…

Erst   Scott Brash , der mit Startnummer 20 in den Parcours ritt, blieb ohne Abwurf und qualifizierte sich damit für das Stechen. Der Brite ist bisher der einzige Reiter, dem es gelang, den Rolex Grand Slam of Show Jumping zu gewinnen. Danach gab es nur noch eine  fehlerfreie Runde in diesem hoch dotierten  Springen.  Sie gelang dem französischen Topreiter   Simon Delestre mit  seinem Wallach Cayman Jolly Jumper .

Simon Delestre und Cayman Jolly Jumper
Foto © Anke Gardemann

Fast hätte sich das Publikum in den Brabant-Hallen  dann doch noch über einen weiteren fehlerfreien  Ritt  freuen können, aber Pieter Devos und Casual DV Z blieben zwar ohne Abwurf, aber nicht innerhalb der erlaubten Zeit.

Im Stechen musste Yuri Mansur als erster Reiter in den Parcours. Bis zum letzten Sprung sah es sehr gut für den Brasilianer aus. Aber dann fiel doch noch eine Stange. Der Ärger über den eigenen Fehler stand ihm danach ins Gesicht geschrieben.

Yuri Mansur und Miss Blue-Saint Blue Farm
Foto © Anke Gardemann

Auch Scott Brash  fehlte heute das nötige Quäntchen Glück. Er hatte einen Abwurf am vorletzten Hindernis des Stechparcours. Aber er war schneller und übernahm zunächst die Führung.

Scott Brash und Hello Chadora Lady
Foto © Anke Gardemann

Für Simon Delestre waren die Voraussetzungen nun sehr gut. Er konnte sich bei seinem  Ritt Zeit lassen, aber er musste auf jeden Fall fehlerfrei bleiben, wenn er seine Siegchance nutzen wollte.   Die Möglichkeit, die  Schnelligkeit von Cayman Jolly Jumper auszunutzen, gab es natürlich auch, aber das war sehr riskant. Schon beim Anreiten des ersten Sprungs wurde deutlich, wofür er sich entschieden hatte. Als er nach dem letzten Hindernis jubelte, war er zwar 13,58 Sekunden langsamer als Scott Brash,  aber es war keine Stange gefallen und so  konnte er sich über den Sieg im Rolex Grand Prix s’Hertogenbosch 2025 freuen.

In der anschließenden Pressekonferenz sagte Simon Delestre, dass der Kurs sehr, sehr schwierig und lang gewesen sei,  mit einer schwierigen Kombination am Ende.  Da brauchte man wirklich ein Pferd, das die Energie und die Kraft bis zum Ende hat,  wie Cayman das  heute gezeigt habe.  Der Kurs  sei überall sehr schwierig gewesen mit vielen verschiedenen und  anspruchsvollen Distanzaufgaben und hoch. In diesem Parcours sei alles gefordert worden. Es habe zwar nur drei Nullrunden gegeben, aber viele Reiter hätten nur einen Fehler gemacht und so sei es insgesamt ein  guter Kurs gewesen.

Simon Delestre und Cayman Jolly Jumper bei der Siegerehrung
Foto ©Anke Gardemann

Simon Delestre und Cayman Jolly Jumper
Foto ©Anke Gardemann

Parcoursdesigner Louis Konickx sagte in der Pressekonferenz, dass er   seine Aufgabe darin gesehen habe, einen Parcours für die besten Reiter und die besten Pferde zu bauen, für den besten Sponsor an einem tollen Veranstaltungsort. Sicher hätten sich die Zuschauer gewünscht, dass ein oder zwei Reiter aus den Niederlanden im Stechen seien, aber so sei der Sport. Das sei kein Drama. Er habe einen  Kurs gestaltet,  bei dem man den besten Sport sehen sollte, den man haben könne.

Louis Konickx (Foto ©Hans-Joachim Reiner)

Noch eine Anmerkung zum Siegerpaar

Simon Delestre reitet Cayman Jolly Jumper seit drei Jahren. Er hatte mit ihm 46 Starts in 5*-Prüfungen über 1,60M+.

Simon Delestre und Cayman Jolly Jumper (Foto ©Thomas Reiner)

Das Ergebnis im Rolex Grand Prix s’Hertogenbosch 2025