Kutschertalente auf dem Peterberg

Die neuen Landesmeister von Berlin-Brandenburg Pony-Einspänner U 25 und Einspänner M heißen Alice Müller, RFV Gräfendorf und Andreas Mahlow, RFV Fläming Klein-Marzehns.

LM M Andreas Mahlow, Nr. 38, Lord

Beim 4. Granseeer Fahrfestival freute sich auf dem Peterberg kurz vor den Toren der Ackerbürgerstadt ein Fahrer besonders. Der elegante Kutscher aus dem Fläming holte mit Lord den Landesmeistertitel, obwohl er eigentlich nur Zweiter wurde. Jens Blumentritt, der einzige aus Sachsen-Anhalt angereiste Gespannfahrer, hatte den Sieg durch eine exzellente Dressur mit seinem Friesen Tije geholt und Mahlow auf den zweiten Platz verwiesen. Doch der sachsenanhaltinische Meisterfahrer vom RFV Förderstedt, der auch schon im letzten Jahr in Gransee die M-Kombi gewann, konnte als Teilnehmer eines anderen Bundeslandes kein Landesmeister werden. Den Silberrang schaffte Jean-Carsten Lüttig, Fahrergilde Barnim, mit Chrispello vor Hanna Herrmann, Fredersdorfer RFV/Uckermark mit Donnerblitz. Pech in der Dressur, genau genommen ein Fahrfehler, brachte der Vorjahressiegerin Susanne Zierold aus Brück mit dem super gehenden Kaltblüter Conrad von Brück nur einen Reserveplatz.

Starke Amazonen

Bei den Zweispännern siegte die Brücker Leinenkönigin Zierold hingegen mit den Rheinisch-Deutschen Schwergewichten Albrecht von Brück und Erich. Sie kutschierte souverän auf einen ersten Platz in der Dressur und den zweiten im Gelände. Wieder ein Beweis, wie modern und leichtfüßig die heutigen Kaltblüter gezogen sind. Doch die Zweispänner ermittelten keine Landesmeister, boten aber ein starkes Teilnehmerfeld. Hinter Susi, wie die Brückerin nur gerufen wird, rangierten als Zweiter und Dritter der Uckermärker Wolfhard Westphal (1.Hindernis, 2.Gelände), RFV Frauenhagen und das Kanneburger Tinker-Gespann von Dirk Berlin, RFV Steindamm/Uckermark (2. Hindernis, 3.Gelände). Aus Mecklenburg-Vorpommern kutschierten im Zweispänner-Bereich Patrick Müller, RVF Plöwen auf den 5.Rang und Tom Brodersen, Stralsunder RFV (4.Hindernis, 5.Dressur). Damit war die Teilnahme aus anderen Bundesländern im Gegensatz zum Vorjahr erschöpft. Bei den WBO-Vierspännern setzte sich die Fahrkrone der fleißige Turnierhelfer und Freund des Veranstalters, der Uckermärker Dirk Berlin auf. Er siegte mit seinen Tinkern. Hinter Berlin gab es Silber für eine kühne Fahramazone, Juliane Eggers aus Gransee. Sie hatte erst mit über 30 Jahren ihre Liebe für die Pferde entdeckt. Dritter wurde Pony-Kutscher Tobias Juling aus Wachow/Nauen.

VII. LM M Susi Conrad v. Brück

Dressur entscheidet auch bei U25

Bei den U 25 Pony Kutschern entschied über den Landesmeistertitel ebenfalls die Dressur. Alice Müller, RFV Gräfendorf/Teltow-Fläming und Wildgeist bekamen die goldene Schleife. Dahinter platzierten sich mit Zampano Janneck Lehmann, FV Planetal/Potsdam-Mittelmark und als Dritte mit Otto Bismark Katja Arndt, RFV Am Berg/Havelland. Skye Siewke, Fahrergilde Barnim, konnte seinen Landesmeister-Titel nicht verteidigen. Er verpatzte die Dressur. Möglicherweise steckten dem Team noch die überaus verregneten deutschen Juniorenmeisterschaften in München in den Knochen. Mit seinem flotten Senior Pony Bonny Piep wurde er Vierter. Die Zuschauer hingegen verloren ihr Herz an den erst siebenjährigen, sehr lütten Kutscher Florian Gleisberg aus Klosterfeld, der den Erstlingswettbewerb gewann.

I. LM U25 Alice Müller Nr.41 Wildgeist

III. LM U25 Katja Arndt Nr.03 Otto von Bismarck

IV .LM U 25 Skye Siewke Nr.56 Bonny Piep IV.

 

100 Kutschen und 240 Pferde

Das 4. Granseeer Fahrfestival präsentierte sich als ein heiteres, gelungenes Turnier, bei Kaiserwetter im Gegensatz zur Schlammschlacht vor zwei Jahren und einer top Organisation. Zwei Tage lang donnerten über 100 Kutschen mit nahezu 240 Pferden über den Peterberg, dem Landwirtschaftsgelände von Veranstalter und Turnierleiter Olaf Peter. Es bot wieder einige Überraschungen, ein neues Gelände- Hindernis, das symbolischen Tor der Ackerbürgerstadt und einen zweiten Dressurplatz, um im Programm schneller voran zu kommen.

Gelände Hindernisse

Gelände Hindernisse

Zusammen mit zehn Helfern, vor allem aus seiner Familie, organisierte und veranstaltete Olaf die eindrucksvollen 21 Fahr-Wettbewerbe. Lohn für ihn war besonders der Sieg seines Sohnes Ole im Punktefahren,  wie auch der Zuschauerzuspruch. Beim Kutschenkorso durch das abendliche Gransee standen viele Spalier und lauschten vor der Marienkirche einer Gospelsängerin und der Andacht des pferdeaffinen Gottesdienstes des Grüneberger Ex-Pfarrers Gerhard Gabriel.