Der Grand Prix Freestyle – Höhepunkt der Dressurwettbewerbe in Göteborg

Schöner geht es nicht

Das haben wohl sehr viele der Zuschauer in der Halle so empfunden, denn was die Reiterinnen und Reiter in der Kür geboten haben, war einfach nur wunderschön.

In der unvergleichlichen Atmosphäre des Göteborger Scandinaviums konnte das Publikum sich heute über Dressursport auf allerhöchstem Niveau freuen. Am Ende des Wettbewerbs hatten die Richter für die Kür zehnmal eine Wertnote von über 80% vergeben. Solch ein Ergebnis hat es wohl noch bei keinem Weltcup-Finale gegeben. Auf welch hohem Niveau heute geritten wurde, kann man beispielsweise auch daran ermessen, dass Daniel Bachmann Andersen mit einer Wertnote von 85,468% nicht mehr auf dem Podium stand, sondern in diesem erlesenen Starterfeld „nur“ Vierter wurde.

Laura Graves und Verdades begeisterten das Publikum

Mit ihrer Kür, die mit 87,179% bewertet wurde, hatte Laura Graves, die Zweite der LONGINES FEI Weltrangliste, Maßstäbe gesetzt.  Wer gewinnen wollte, musste diese Traumnote überbieten. Wie sie in der Pressekonferenz nach dem Grand Prix angekündigt hatte, kämpfte die junge US-Amerikanerin und bot dabei dem Publikum großartigen Dressursport. Auch Verdades gab alles und absolvierte die schwierigsten Lektionen nahezu fehlerlos. Die Zuschauer dankten es den beiden mit tosendem Applaus.

Laura Graves

Isabell Werth und Weihegold mit einem grandiosen Auftritt zum Sieg

Das Bild von den tanzenden Pferden ist ja nicht neu und es wird auch sehr oft als Vergleich gebraucht, um zu beschreiben, wie wundervoll Pferde und Reiter im Einklang mit der Musik die Zuschauer begeistern können. Heute war es einmal mehr an der Zeit, dieses Bild für die Kür von Isabell Werth und Weihegold zu gebrauchen. Piaffe und Passage, die großen Stärken von Weihegold waren nahezu perfekt, die Übergänge wunderschön fließend und weich, der starke Trab und die Pirouetten einfach nur ein Genuss und auch alle anderen Lektionen geradezu tänzerisch geritten. Nur ein Fehler bei den Einer-Wechseln, den Isabell Werth sich aber in der Pressekonferenz selbst zuschrieb, war der einzige kleine Mangel in dieser grandiosen Kür, für die die Richter eine Wertnote von 88,871% vergaben

Platz 3 für eine großartige Helen Langehanenberg

Letzte Starterin in der Grand Prix Kür war Helen Langehanenberg mit Damsey FRH. Von Beginn an riskierten die beiden sehr viel, zeigten Lektionen mit sehr hohem Schwierigkeitsgrad und blieben dabei im Einklang mit der Musik, die dem Hengst wie auf den Leib geschneidert schien. Man hatte das Gefühl, eine ständige Leistungssteigerung zu erleben, die dann in der grandiosen Schlusslinie gipfelte, die Damsey am liebsten noch fortgesetzt hätte, wie Helen Langehanenberg in der Pressekonferenz mit einem Lächeln sagte. Ihre Kür bewerteten die Richter mit 86,571%. Das war der dritte Platz.

https://awsresults.hippodata.de/2019/1638/docs/rd02.pdf

 

Laura Graves, Isabell Werth und Helen Langehanenberg

 

Fotos: Hans-Joachim und Silvia Reiner