Gold für Großbritannien in der Vielseitigkeit
Das britische Team erkämpfte sich mit einer souveränen Leistung die Goldmedaille im olympischen Teamwettbewerb von Tokio. Laura Collett (London 52), Tom McEwen (Toledo de Kerser) und Oliver Townend (Ballaghmor Class) siegten mit einem Vorsprung von 14,8Punkten vor der französischen Mannschaft. Die Bronzemedaille ging an Australien. Das deutsche Vielseitigkeitsteam (Sandra Auffarth, Julia Krajewski und Michael Jung) konnte sich als einzige Mannschaft über 3 fehlerfreie Runden freuen. Nach zwei Fehlern beim Geländeritt und Rang 6 waren die Medaillenchancen aber sehr gering. Dennoch erreichten sie noch den vierten Platz vor den USA, Italien und Neuseeland.
Julia Krajewski erfüllte sich einen Traum
Vor dem entscheidenden letzten Springen lagen die ersten 8 Reiterinnen und Reiter sehr eng beieinander. Im Prinzip war fast alles möglich. Einzig Julia Krajewski hatte es selbst in der Hand, sich Gold zu sichern. Als letzte Reiterin musste sie „nur“ ohne fehlerfrei bleiben, um Olympiasiegerin zu werden. Sie bewies große Nervenstärke und kam nach einem großartigen Ritt ohne Abwurf ins Ziel. Das war der Sieg im olympischen Einzelwettbewerb.
Bundestrainer Hans Melzer sagte nach dem abschließenden Springen: „Sie ist wirklich eine ganz würdige Olympiasiegerin. Das war reiterisch vom allerfeinsten … Sie hat es verdient. Sie war in allen drei Teil-Disziplinen überragend.“ (Quelle: https://www.sportbuzzer.de/artikel/olympia-tokio-reiten-julia-krajewski-gold-medaille-vielseitigkeit-vater-reaktion/)
Auch Michael Jung, der bei den Olympischen Spielen in London und in Rio jeweils Einzelgold geholt hatte, war des Lobes voll und sprach von einem verdienten Erfolg. Equipe-Chef Dennis Peiler hob hervor, dass Julia Krajewski eine absolute Weltklasseleistung gezeigt habe.
Julia Krajewski weinte nach ihrem Sieg. Es waren Freudentränen, die nach den vielen Rückschlägen der vergangenen Jahre nur zu verständlich waren. Als erster Frau gelang es ihr, im Einzelwettbewerb der Vielseitigkeit die Goldmedaille zu erkämpfen. Im Interview meinte sie, dass ihr das gar nicht bewusst gewesen sei. Mit ihrem Sieg hat Julia Krajewski Reitsportgeschichte geschrieben. Die Goldmedaille widmete sie ihrem Anfang des Jahres verstorbenen Vater, der sich besonders über ihren Erfolg gefreut hätte.