Nisse Lüneburg und Cordillo

Nisse Lüneburg siegt zum dritten Mal im Deutschen Springderby

Wer es schafft, diesen Parcours bis zum Ende  zu reiten, kann sehr stolz auf diese Leistung sein. Wem es dann noch gelingt, fehlerfrei zu bleiben, der geht in die Annalen der Derbygeschichte ein. Wer im Deutschen Springderby, das als das schwerste Springen der Welt gilt, den Sieg erringt, setzt sich selbst ein Denkmal. Einigen Reitern gelang das sogar mehrmals. Nelson Pessoa  siegte 1962, 1963, 1965, 1968, 1992, 1993 und 1994. Mit diesen sieben Erfolgen liegt die brasilianische Springsportlegende unangefochten an der Spitze. Mit fünf Siegen folgt Hugo Simon aus Österreich auf dem zweiten Platz. Fritz Thiedemann siegte viermal und Thomas Frühmann, Toni Haßmann und Andre‘ Thieme waren jeweils dreimal erfolgreich. Heute trug sich Nisse Lüneburg, der 2011 und 2014 gesiegt hatte, zum dritten Mal in die Siegerliste des Deutschen Springderbys ein.

Zwei fehlerfreie Ritte

In der Geschichte des Deutschen Springderbys gab es bisher 157 fehlerfreie Ritte. Heute kamen 2 hinzu. Zunächst hatte Gilbert Tillmann, der 2013 mit seinem legendären Hello Max im Derby siegte, mit Hadjib die Führung übernommen. Auch Benjamin Wulschner und Nigel Coupe (GBR) kamen mit 4 Fehlerpunkten ins Ziel. Die Frage war, ob es noch eine oder mehrere Nullrunden geben würde. Die Antwort darauf gab zunächst Shane Breen aus Irland, der die zweite Derbyqualifikation für sich entschieden hatte. Der Wall war kein Problem und auch die weiße Planke blieb liegen. Am  Trakehner, der zuvor vielen Reitern, die den Wall und die Planke erfolgreich gemeistert hatten, zum Verhängnis wurde, blieben die Stangen liegen und auch am  gefürchteten Busch-Oxer gab es keinen Fehler. Nach dem letzten Sprung feierte das großartige Hamburger Publikum Shane Breen für den ersten Nullfehler-Ritt.

Shane Breen über dem Wassergraben

Shane Breen am Trakehner

 

War das schon der Sieg? Mit Andre‘ Thieme, Nisse Lüneburg, Sandra Auffarth und Vorjahressieger Matthew Sampson bereiteten sich noch vier Reiter-Pferd-Paare auf dem Abreiteplatz vor, denen durchaus eine Nullrunde zuzutrauen war.

Sandra Auffarth

Sandra Auffarth und die Planke

Andre‘ Thieme

Andre‘ Thieme und Contadur

Matthew Sampson

Der einzige Reiter, der das auch tatsächlich schaffte, war Nisse Lüneburg, der sich unglaublich über die Leistung seines 11-jährigen Cordillo freute. „Er ist ein tolles Pferd mit viel Charakter auf das man sich immer und überall verlassen kann.“ sagte er im Anschluss in der Pressekonferenz. Nach seinem Ritt war klar, dass das 90. Deutsche Springderby in einem Stechen entschieden werden würde.

Nisse Lüneburg am Wassergraben

Nisse Lüneburg und Cordillo

Shane Breen oder Nisse Lüneburg?

Shane Breen, dessen Pferd sich durch eine enorme Grundschnelligkeit auszeichnet, musste eine möglichst schnelle und fehlerfreie Nullrunde vorlegen, um dadurch den Druck auf Nisse Lüneburg möglichst hoch zu halten. Das gelang dem Derby-Spezialisten aus Irland in einer Zeit von 54,71 Sekunden auch wirklich bravourös.

Shane Breen im Stechen

Shane Breen im Stechen

Nun mussten Nisse Lüneburg und Cordillo die Nerven behalten. Die ersten drei Hindernisse des Stechparcours waren kein Problem und auf dem Weg zum mächtigen Birken-Oxer machten die beiden wertvolle Zeit gut.

Nisse Lüneburg im Stechen

Auch den Busch-Oxer und die luftigen Eisenbahnschranken meisterten Nisse Lüneburg und Cordillo, die nun nur noch die Mauer vor sich hatten. Das Publikum hielt den Atem an und als nach diesem letzten Sprung die Zeit von 53,52 Sekunden an der Videowand angezeigt wurde, kannte der Jubel bei Nisse Lüneburg und dem Publikum im Derbypark keine Grenzen mehr. Es war vollbracht. Nisse Lüneburg konnte sich über seinen dritten Sieg im Deutschen Springderby freuen.

Nisse Lüneburg Siegerrunde

Sandra Auffarth, die das Stechen nur ganz knapp verpasst hatte, belegte wie im vergangenen Jahr den dritten Platz.

Sandra Auffahrt an den Irischen Wällen

 

Shane Breen,Nisse Lüneburg und Sandra Auffarth

Bernhard Bock (BEMER Int.), Shane Breen,Nisse Lüneburg,Sandra Auffarth und Paul Schockemöhle

Vierter wurde Vorjahressieger Matthew Sampson aus Großbritannien. Benjamin Wulschner und Bangkok Girl PP konnten sich über den fünften Rang freuen. Die Plätze 6 bis 10 belegten Nigel Coupe (GBR), Gilbert Tillmann, Andre‘ Thieme, James Whitaker (GBR) und Jan Peters.

Matthew Sampson sehr schnell mit nur einem Abwurf unterwegs

 

Benjamin Wulschner

 

Nigel Coupe

Gilbert Tillmann

 

Andre Thieme

 

James Whitaker auf der Ehrenrunde

 

Jan Peters

Fotos: Silvia und Hans-Joachim Reiner