34 Punkte für 0,03 Sekunden…
Am Ende dieses ersten Springens im LONGINES FEI Jumping World Cup Final waren es für die Zuschauer nicht wahrnehmbare 0,03 Sekunden, die über den Sieg in dieser Prüfung entschieden. Das ist weniger als der berühmte Wimpernschlag und macht deutlich, wie eng es im Kampf um die vorderen Plätze war. Steve Guerdat, die derzeitige Nummer 1 der LONGINES FEI Weltrangliste, war auch heute die Nummer 1. Unter dem Sattel hatte der Schweizer Olympiasieger von London seinen 11-jährigen Wallach Alamo. In der Pressekonferenz sagte er auf die Frage, warum er sich beim Weltcupfinale für Alamo entschieden habe, dass seine Stute Bianca für ihn die erste Option für die Olympischen Spiele im nächsten Jahr sei. Alamo sei aber ebenso in der Lage, solche Anforderungen zu meistern. Er habe sich überlegt, dass er auch mit ihm gute Chancen haben könnte. Da kann man nur sagen, dass Steve Guerdat sich für die richtige Variante entschieden hat, wie man am Resultat dieses ersten Finalspringens sehen kann.
Pieter Devos und Olivier Philippaerts auf dem zweiten und dritten Platz
Zwei schnelle belgische Reiter haben nach dem heutigen Tag ebenfalls noch sehr gute Chancen. Olivier Philippaerts, der bereits als dritter Reiter an den Start ging, zeigte mit seiner 13-jährigen Stute H&M Legend of Love eine sehr gute fehlerfreie Runde und lag mit seiner Zeit von 61,43 Sekunden lange Zeit in Führung. Am Ende waren es für ihn der dritte Platz in diesem ersten Springen und 31 Punkte im Gesamtergebnis. Diese Leistung ist umso höher zu bewerten wenn man weiß, dass er die letzten vier Sprünge ohne Bügel reiten musste… Für Apart und seinen Reiter Pieter Devos, die als 28. Paar in den Parcours kamen, stand nach dem letzten Sprung eine Zeit von 61,31 Sekunden an der Anzeigetafel. Das war sehr schnell, aber wie wir bereits wissen nicht schnell genug, denn Steve Guerdat unterbot diese tolle Zeit noch um 0,03 Sekunden.
Optimismus in der Pressekonferenz
Viele haben noch eine Chance. Das war die einhellige Meinung der Reiter auf dem Podium und die des Parcourschefs Santiago Varela, dem für seine Leistung viel Lob zuteil wurde. Natürlich seien die Abstände sehr knapp und der kleinste Fehler, die geringste Unaufmerksamkeit könnten in den beiden ausstehenden Prüfungen entscheidend sein, meinte Pieter Devos. Damit hat er sicher die Situation sehr treffend beschrieben. Wir wünschen allen Reiterinnen und Reitern viel Glück.
Fotos: Silvia und Hans-Joachim Reiner
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