Michael Whitaker siegt, Bertram Allen disqualifiziert
Auch bei der 31. Auflage des Grand Prix von London bei der London Olympia Horse Show gab es großartigen Reitsport zu bewundern. Im tollen Ambiente der Grand Hall war ein Parcours aufgebaut, der den Reiterinnen und Reitern alles abverlangte. Das begeisterte und sehr faire Londoner Publikum feierte jeden, vor allem aber natürlich die zehn Briten, die vor heimischer Kulisse an den Start gingen. Fünf von ihnen kamen nach dem Umlauf ins Stechen, darunter John, Robert und Michael Whitaker. Der auf Platz 1 der Longines FEI Weltrangliste liegende Scott Brash und Laura Renwick komplettierten das britische Quintett.
Auch die deutschen Starter waren ausgezeichnet in Form. So erreichten Ludger Beerbaum(Chiara), Marcus Ehning(Gin Chin van het Lindenhof), Daniel Deusser(Toulago) und Hans-Dieter Dreher mit Colore das Stechen, für das sich insgesamt 15 Reiterinnen und Reiter qualifizieren konnten. Nur Marco Kutscher (Balermo) unterliefen zwei Abwürfe, sodass er das Stechen verpasste. Ansonsten hätte es wohl die wahrscheinlich einmalige Konstellation gegeben, dass alle deutschen Starter beim Grand Prix von London ins Stechen gekommen wären.
Mit Henrik von Eckermann, Pius Schwizer, Bertram Allen, Simon Delestre, Maikel van der Vleuten und Jur Vrieling schafften es weitere, in der Longines FEI Weltrangliste ganz vorn platzierte Topreiter, in das alles entscheidende Stechen zu gelangen.
Als dritter Starter im Stechen legte Ludger Beerbaum mit seiner Stute Chiara mit 32,09sec eine grandiose Zeit vor.
Aber schon der nächste Starter, der junge Ire Bertram Allen, pulverisierte diese Zeit und blieb mit 30,45sec deutlich unter der Zeit von Ludger Beerbaum. Wie spannend der Kampf um den Sieg war, zeigte sich darin, dass am Ende den Sieger und den Sechstplatzierten lediglich 0,38sec trennten.
Michael Whitaker ging schließlich als letzter Reiter mit seinem Viking an den Start, um doch noch die Zeit des bis dahin führenden Bertram Allen zu unterbieten.
Michael Whitaker riskierte vor heimischem Publikum buchstäblich alles, war am Ende des Stechparcours vier Hundertstel Sekunden schneller als Ludger Beerbaum, konnte aber die Fabelzeit von Bertram Allen nicht gefährden.
Als das Publikum in der Grand Hall dann die Siegerehrung für den Iren Bertram Allen und die Platzierten erwartete, wurde bekanntgegeben, dass der Sieger im Grand Prix von London Michael Whitaker sei, da Allen mit Quiet Easy disqualifiziert worden sei.
Das Christmas Finale, das eigentlich im Anschluss an die Siegerehrung im Grand Prix den Höhepunkt des Londoner Traditionsturniers bilden sollte, wurde vorgezogen.
Im Anschluss daran gab es dann mit einiger Verspätung die Siegerehrung für Michael Whitaker, den großartigen und unermüdlichen Kämpfer im Sattel seines Viking. Ludger Beerbaum wurde Zweiter und Marcus Ehning belegte den dritten Platz. Hans-Dieter Dreher auf Platz 4 und Daniel Deusser, der den vormals von Pius Schwizer gerittenen Toulago vorstellte, auf dem siebten Rang, komplettierten das hervorragende Ergebnis der deutschen Starter. Der Schweizer Pius Schwizer erreichte mit PSG Future den achten Platz.
Eine Begründung für die Disqualifikation von Bertram Allen liegt uns bisher noch nicht vor. Der Irische Independent berichtet, dass Allen disqualifiziert wurde, weil Blut an der Flanke seine Pferdes Quiet Easy gefunden wurde. Eine Pressemeldung das Veranstalters liegt bisher noch nicht vor.
Foto: ThomasReiner.pro
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