Jens Wawrauschek, Christian Kukuk und Markus Renzel (v.l.n.r.)

Die 10-jährigen Chageorge, Mava S und Pikeur Lemar NRW  – die besten Pferde im Großen Preis der DKB

In der Pressekonferenz nach dem Großen Preis waren Christian Kukuk, Jens Wawrauschek und Markus Renzel ausgesprochen stolz auf ihre Pferde und lobten sowohl deren Leistungen, als auch ihre Intelligenz und ihre Einstellung. „Lustig ist,  dass die Pferde alle 10 Jahre alt sind.“ sagte Olympiasieger Christian Kukuk, der mit 0,07 Sekunden Vorsprung gesiegt hatte (reitsportportal.com berichtete).

Angesprochen auf den Parcours meinte er, dass er sehr anspruchsvoll gewesen sei: „Ich bin … den Parcours mit Philipp Weishaupt abgegangen und der hat gesagt, das war in Shanghai vor drei Wochen auch nicht sehr viel schwerer. 1,60 m stand in der Ausschreibung und das war heute  auch gefragt, definitiv.  Wir hatten ein paar spezielle Hindernisse auch drin, mit der Mauer, dem Fahrrad und auch dem Wassergraben,   der so relativ schnell aus der Ecke kommt. Neun Nullrunden fürs Stechen  ist  ein super Ergebnis. Also hat der Parcoursbauer  (Marco Hesse d.Verf.) alles richtig gemacht, am Ende.“

Christian Kukuk

Jens Wawrauschek , der mit Mava S Zweiter wurde, war überglücklich. Auf die Frage von Kim Kreling, ob das bisher sein größter Erfolg sei, antwortete er:„Ja absolut und mit Abstand sogar. Ehrlich gesagt, ich bin jetzt Zweiter. Das  fühlt sich für mich absolut  an wie ein Sieg. Wahrscheinlich freue ich mich noch mehr als Christian über seinen Sieg ,über meinen zweiten Platz. Normalerweise bilde ich Pferde aus und wenn die soweit sind, dass sie am Sport teilnehmen können, verkaufe ich die. Und jetzt hatte ich die Möglichkeit, dass ich einige gute Pferde ein bisschen länger halten konnte.“  Jens Wawrauschek erklärte, dass er noch gar nicht so oft die Chance gehabt hätte, auf  großen Turnieren zu reiten. Deshalb sei es für ihn schön gewesen, einige Wochen hintereinander  auf solchen Turnieren reiten zu können. Er war  zum Beispiel im französischen Nancy Dritter im Großen Preis und dadurch hätten ihm die Bundestrainer die Chance gegeben, auch in Hohenwieschendorf reiten zu können.

Reitsportportal.com fragte den glücklichen Zweiten, wie man sich denn fühlen würde, wenn man in Führung liegt, ein Reiter nach dem anderen kommt und man in Führung bleibt und dann der Schlussreiter…. Die spontane Antwort von Christian Kukuk lautete: „Das ist ein sch….. Gefühl!“

Jens Wawrauschek lachte zustimmend: „Aber ich sagte ja schon, dass sich das für mich wie ein Sieg anfühlt. Ich saß wirklich auf der Tribüne und wollte mir das angucken. Und ehrlich gesagt, habe ich auch gar nicht damit gerechnet, dass ich mich so weit vorarbeite im Laufe des Stechens. Wow, wow jetzt bin ich in den Top 5, jetzt bin ich Top 3 und als Christian rein kam, habe ich gedacht, wenn er  nicht einen Fehler macht, wird es für mich richtig eng. Wenn das jetzt geklappt hätte, wäre das für mich unfassbar gewesen, total unreal. Deswegen ist es vielleicht gut so. Da kann ich auch noch irgendwie normal nach Hause fahren und bin nicht abgehoben.“

Jens Wawrauschek

Auf die Frage, ob er mit dem dritten Platz zufrieden sei, antwortete Markus Renzel:„Sehr zufrieden. Ich glaube dass Lemar ein absolutes Ausnahmepferd ist. Ich habe ihn sechsjährig in unseren Stall bekommen. Er ist schon so ein bisschen als  „Clear-Round-Maschine “ bekannt, weil er, wenn ich nichts falsch mache zu 99% die Chance hat, Null gehen zu können. Er ist einfach, wie Chageorge auch  super intelligent, hat eine Super-Technik und den Willen. Er ist einfach ein Superpferd.“ Gefragt, ob er als  Reiter denn alles richtig gemacht hätte  oder ob es am Pferd gelegen hätte, dass er zwar Null gewesen wäre, aber  die Zeit nicht für den Sieg gereicht hätte, antwortete Markus Renzel lächelnd: „Ich glaube, wenn ich ihn nicht am Sieg gehindert hätte, hätte er gewonnen. Nein, ich bin absolut zufrieden.“

Markus Renzel

Abschließend lobte Christian Kukuk die Linienführung, der von Marco Hesse und seinem Team gebauten Parcours, die er als  sehr elegant und fair empfunden hätte. Die Bedingungen für Reiter und ganz besonders für die Pferde wären geradezu ein Wohlfühlpaket gewesen. Deshalb wären  auch  so herausragende Ergebnisse möglich gewesen.

Wie sehr sich auch der Wettergott bemüht hatte, das Turnier möglichst nicht  zu stören, konnte man sehen, das erst unmittelbar nach dem Ende der Veranstaltung ein schier unglaublicher Platzregen hernieder ging…

Weitere Informationen und Fotos über die genannten Reiter und Pferde finden sie hier.

Fotos: Silvia und Hans-Joachim Reiner