Buschreiter König auf dem Hellberg

In Linde donnerten zum Auftakt der grünen Saison bei Klasse Wetter 565 Pferde mit über 300
Reitern über den top gestalteten Hellberg, vor allem aus allen neuen Bundesländern sowie aus
Bayern, Hessen, Niedersachsen und Schleswig-Holstein.
An zwei Tagen  läutete die Startglocke in 31 Prüfungen fürs Springen, ab 7.45 bzw. 7.30 für die
Dressur.

Tobias und Antje Pfitzmann organisierten ein tolles Turnier

Tobias und Antje Pfitzmann sind zusammen mit dem veranstaltenden Reit- und Fahrclub
Löwenberg in Brandenburgischen Oberhavel vor allem in der Vielseitigkeitsszene eine gefragte
Adresse. Sie gelten nicht nur als Zucht- und Reitexperten, sondern auch als Top-Organisatoren.
Zusammen mit ihren vielen Helfern, darunter Reiter und Fahrer aus der Region und sogar von weit
angereisten familiären FitzmännerInnen bieten sie bei Volksfeststimmung exzellente Bedingungen
und jedes Jahr neue Überraschungen. So zeigte sich die Geländestrecke noch eindrucksvoller mit
einigen neuen Kreativhindernissen, gestaltet von Landestrainer Bernhard Pede und Tobias Pfitzmann,
einst selbst Buschreiter.

Sogar ein Geländewettbewerb für die Führzügelklasse wurde geboten, der viel Freude bei den Zuschauern auslöste. Es ging auch durch den Hindernisteich. Da fehlten einigen Führern die Gummistiefel.

Wieder bestach Top-Gastronomie, die viele Besucher schätzen. Die über 100 leckeren, gespendeten  Backwunder waren schon ausverkauft, als die letzte Prüfung, der begeisternde Fahrwettbewerb, begann. „Ohne die freiwilligen Helfer könnte unser kleiner Verein solch ein Turnier nicht stemmen“, sagte Turnierleiter Tobias Pfitzmann zum Schluss und dankte allen herzlich.

„Auch freue ich mich über die vielen Zuschauer. Alles ist super gelaufen. Es gab keine Unfälle.
Auch der Sturz von Lisa Millert auf Classic Chester M blieb ohne Folgen. Ich bin glücklich über das
tolle Turnier“, resümierte Tobias Pfitzmann breit lächelnd.“

So erlebt man ihn selten. Er hätte auch erwähnen können, dass seine zwölfjährige Tochter Hannah in seine Buschreiter-Fußstampfen trat, indem sie den Stilgeländeritt gewann und weitere Platzierungen schaffte. Sein neunjähriger Hendrik kutschierte im letzten Turnierwettbewerb ruhig und konzentriert Ponys auch durchs Wasser mit Papa als Beifahrer. Zu einem Sieg reichte es für den fahrverrückten Kleinen noch nicht. Tobias Pfitzmann erwähnte natürlich ebenso nicht, dass einige seiner Zuchtpferde im Gelände mit neuen Besitzern arriviert unterwegs waren. Seit über 25 Jahren züchtet der Landwirtschaftsbetrieb Pfitzmann vor
allem blutbetonte Vielseitigkeitspferde, die an Landes- und Deutschen Meisterschaften sowie
internationalen Turnieren erfolgreich teilnehmen oder als Beschäler im Brandenburgischen Haupt-
und Landgestüt wirken.

Super Start in die Reitsaison

Auf dem Löwenberg/Linde Turnier sind viele Buschreiter Dauergäste. Das Vielseitigkeitsmekka
Luhmühlen war unter anderem mit Luise Marie Losse vertreten. Auf Lazy Lümmel wurde sie die
Springkönigin vom Hellberg. Der Neustädter Gestütsstutenmeister Ronny Voigt ritt begeistert im
Mittelfeld. „Es ist ein wunderschönes, hervorragend organisiertes Turnier. Man kann sich mit den
Buschkönigen messen. Genau das Richtige für einen Superstart in die Reitsaison. Es ist eine
Standortbestimmung, wie fit man selbst und die Pferde sind. Ich wäre traurig, wenn ich nicht hier
starten könnte.“ Ähnlich äußerte sich auch der Mecklenburger Sieger der Kombiprüfung, derNeuendorfer Andreas Brandt, der sich in Linde schon vielfach die Buschreiterkrone holte und im Nachbarland Disziplin-Landestrainer ist. Mitgebracht hatte er weitere Stars und Eleven aus „Mäkelborg-Vörpommern“, wie sich das nördliche Flächenbundesland mit dem Ochsenkopf in der Fahne gern nennt. So Philipp Riedesel, Bianca Brandt, Katharina Frahm, Marie Schön oder Katharina Dost. Der Wetter gegerbte Altmeister Franz-Norbert Fischer vom RC Passin fehlte in diesem Jahr.

Das teilnehmerstärkste Team kam aus Brandenburg, darunter die überaus erfolgreichen Busch-
Amazonen Annegret Fechner, Brandenburger Hunting Club, und Lena Pede vom RV Wahlsdorf in Liepe,
dem herausragenden Vielseitigkeitsort bei Dahme/Mark.

In den Focus ritt die Tochter von Landestrainer Bernhard Pede,  als sie 2017 Deutsche Meisterin der Ponyvielseitigkeitsreiter wurde.
Mit von der Partie, die über 50 und 60 Jahre alten Altmeister der Königsreiterei Elmar Lesch von RV
Vögelsen-Mechetersen/Niedersachsen und Georg Koch vom Parkentiner RV Am Hütter Wold bei
Rostock. Als einer der ersten deutschen Profireiter legte Pferdewirtschaftmeister Lesch bereits
Anfang der 1990er Jahre seinen Schwerpunkt auf den Vielseitigkeitssport. Zweimal vertrat der Vizemeister die deutschen Farben bei Europameisterschaften und siegte mehrfach international bis CCI3*. Auch
Wolfram Grunwald, mit 63 kein Jungspund mehr, machte erneut auf sich aufmerksam. Vor vier Jahren
in die Vielseitigkeit eingestiegen, ritt er nach einem schweren Sturz in diesem Jahr nur Springen und
gewann mit seinem bewährten Fuchs Connery das Zwei-Phasen L. Zusammen mit seiner Frau Martina
als Turnierleiterin und den noch übrig gebliebenen fünf Vereinsmitgliedern veranstaltet er am 12.und 13. Mai wieder das Altlüdersdorfer Turnier bei Gransee.

Bilder vom Turnier

Fotos: Margot Schöning