Wer hätte das gedacht…
Da reiten im Championat von Neumünster Weltklassereiter wie Christian Ahlmann, Marco Kutscher, Douglas Lindelöw oder Rolf-Göran Bengtsson und es gewinnt ein gerade einmal 18 gewordener junger Reiter, der noch zur Schule geht. Das war die große Überraschung an diesem Samstag beim Championat von Neumünster. Nach seinem fulminanten Ritt in der Siegerrunde konnte er es wohl zunächst selbst kaum fassen, dass er tatsächlich gewonnen hatte. Aber dann ließ Max Haunhorst seiner Freude freien Lauf und das Publikum in den Holstenhallen feierte den jungen Reiter enthusiastisch. Mit einem Vorsprung von 0,03 Sekunden vor Rolf-Göran Bengtsson sicherte sich Max Haunhorst den wohl wichtigsten Sieg in seiner noch jungen Reitsport-Karriere.
Fotos: Silvia Reiner
Nach dem Sieg
In der Pressekonferenz nach seinem Sieg im Championat von Neumünster hatte Max Haunhorst wohl langsam für sich realisiert, was ihm da gelungen war. Nach seiner Entwicklung gefragt, sagte er, dass er mit Pferden groß geworden und schon immer geritten sei und seine Eltern einen Verkaufsstall hätten. Zwischenzeitlich hätte er es auch mit Fußball probiert, aber recht schnell festgestellt, dass das nichts für ihn war.
Er erzählte, dass er zurzeit noch zur Schule gehe und fügte hinzu: „Im nächsten Jahr werde ich mein Abitur machen.“
Der neben ihm sitzende Rolf-Göran Bengtsson hörte aufmerksam zu, lächelte und war offenbar gar nicht traurig darüber, dass er nicht gewonnen hatte. Man hatte eher den Eindruck, dass er sich mit dem jungen Reiter über dessen Erfolg freute.
Zu seinem Pferd befragt, sagte Max Haunhorst: „Sie kam sechsjährig in unseren Stall, wurde hier ausgebildet und jetzt reite ich sie seit einiger Zeit.“ Gezüchtet hat sie Paul Schockemöhle.
Ein Gespräch am Rande
Ich habe Max Haunhorst nach der Pressekonferenz gefragt: „Hast du dir – so nur für dich ganz alleine -vorstellen können, dass du hier heute gewinnen würdest?“
Sichtlich verlegen strich er sich die Haare aus der Stirn und sagte kopfschüttelnd: „Nein“, überhaupt nicht. Das ist ein Traum. Bei diesem Starterfeld … Ich hatte mir vorgenommen, so gut wie möglich zu reiten. Das war mein Plan.“
Er fügte lächelnd hinzu: „Gestern lief es für mich nicht ganz so gut. Im habe hinterher mit unserem Bereiter telefoniert und am Ende habe ich einfach so dahin gesagt:Dann gewinne ich eben morgen das Championat.“
Da kann man nur sagen: Manchmal werden Träume wahr, von denen man nicht einmal zu träumen gewagt hätte…
Fotos und Text: Silvia Reiner
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