Neustädter Weihnachtsgala
In der übervollen Graf-von-Lindenau Halle erlebten staunende Kinder mit strahlenden Augen, glückliche Eltern, Omas und Opas die diesjährige Märchen-Pferdeshow: „Das letzte Einhorn“
Das „Sanssouci der Pferde“ hat sich mit seiner Weihnachtsgala einen Namen gemacht. Traditionell lädt das Brandenburgische Haupt- und Landgestüt immer am ersten Dezember-Wochenende zur märchenhaften Pferdeshow in die Graf von Lindenau-Halle ein.
Bisher begeisterten die Sterntaler, Schneewittchen, Rapunzel, Schnee- und Froschkönig, Nussknacker und Mausekönig. Stets strömten wie in diesem Jahr die Zuschauer aus nah und fern mit Bussen, Pkws und mit der Bahn, fürsorglich von einem Shuttle bis zur einstigen preußischen Remontenschule kutschiert. Ponyreiten und reichlich Leckeres zum Essen gab es vor der Veranstaltung und in der Pause.
Das Einhorn – Symbol für das Gute Die Neustädter zauberten mit viel Liebe, Ideen, Pferdeverstand und reiterlichem Können eine neue, brillante, fantastische Weihnachtsgala rund um das letzte Einhorn. Wohl wissend, dass die Mythengestalt des Einhorns als das edelste aller Fabeltiere und als Symbol für das Gute gilt.
Großen Anteil hatten die Azubis unter anderem mit ihrer Pony-Fahrquadrille, die Reiten-in-der Schule- Kids, beispielsweise als wilde Stierhorde und die zwischen vier und 24 Jahre alten Gestüts-Voltigierer. Das geschah alles mit reichlich sportlichem Elan in der Arena, in der sonst großer Springsport und Pferdeschauen stattfinden.
Auch renommierte Gestütsmitarbeiter gestalteten das stimmungsvolle Märchen. Im ansprechendem Kostüm dabei waren als Zauberer Hengstparade-Quadrillen-Chef und Sattelmeister Jörg Ladwig, als böser Stier S-Dressur-Reiterin und Gestütsoberwärterin Stefanie Fiedler, als Einhorn M-Dressur-Amazone und Gestütswärterin Katharina Dietel auf dem Dunkelschimmel Belmor, oder als Hexe Gestütswärterin Geraldine Wiedemann. Regie führte, wie schon in den Jahren zuvor, Gestütsgeschäftsführerin Regine Ebert. Linda Wendel erdachte die Geschichte.
Weihnachtsmann und Engel mit Schokolade 90 Akteure und 30 Helfer spielten an zwei Tagen die fesselnde, fantastische Geschichte vom letzten Einhorn, das seine Herde verlor, sich im Wald verirrte, von Bauern und Jägern beinah gefangen, von den Stieren gejagt und von der Hexe ins Meer gezaubert wurde.
Doch die Kinder, die den Wettkampf gewannen, befreien das Einhorn zusammen mit Freunden wie Robin Hood und seinen wilden Gesellen, sowie dem guten, lange Zeit an einen Baum gefesselten Zauberer. Eine Attraktion bot als Gast Dajana Pfeiffer von der Excalibur-Horse-Show mit ihrer gerittenen Einhorn-Interpretation in der einfallsreich gestalteten Halle. Stimmungsvolle Lichteffekte und der aus Kanonen rieselnde Goldschnee zauberten Theaterfluidum. Oft zum Mitsingen bewegten Musiken wie die Klassiker Rondo Veneziano und Schneewalzer, Weihnachtsliedern wie „Es schneit“ von Rolf Zuckowski oder „Feliz Navidad“ vom puerto-ricanischen Sänger und Gitarristen José Feliciano,“ Das Letzte Einhorn“ von Ella Endlich oder der Soundtrack „Last Unicorn von America“ von Jimmy Webb zum gleichnamigen Zeichentrickfilm des US-Amerikaners Peter S. Beagle.
Für die kleinen Zuschauer kam das Beste zum Schluss. Engel verteilten Süßigkeiten an die in die Arena strömenden Kinder, nachdem der Weihnachtsmann in einem Schlitten mit einem Friesengespann eingefahren war. „Weihnachtsmann, Weihnachtsmann, Du bist der richtige“ riefen die Kleinen. Der Mann im roten Rock winkte und wünschte allen ein gutes Fest und einen ebensolchen Jahresanfang, weil sich das Gute durch das befreites Einhorn nun wieder entfalten könne. Derweil kursierte auf den Tribünen manch lockerer, wohlwollender Spruch. Einhörner seien wie Traumfrauen oder Traummänner. Jeder rede darüber, aber niemand habe sie je gesehen.
Fotos: Margot Schöning
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