Spannung bis zum letzten Reiter beim LONGINES FEI Jumping Nations Cup Final 2018
Die Ausgangspositionen beim heutigen Finalspringen waren eigentlich klar. So schien es zumindest. Nachdem Italien und Österreich am Freitagabend überraschen die Qualifikation auf Platz 1 und 2 beendet hatten, waren diese beiden Teams natürlich in der heutigen Entscheidung auch in der Favoritenrolle. Aber es kam alles ganz anders, denn schon die ersten Reiter beider Teams konnten den Erwartungen heute nicht gerecht werden. Roland Engelbrecht (AUT) kam mit 17 Fehlerpunkten ins Ziel und für Luca Marziani (ITA) waren es am Ende 8 Fehlerpunkte. Nur das belgische Team schaffte es durch Niels Bruynseels in der ersten Runde fehlerfrei bleiben.
Riccardo Pisani bringt Italien wieder ins Spiel
Der zweite italienische Reiter hielt mit seinem Ritt auf Chaclot (STALLION/9/OLDBG/BAY/CHACCO-BLUE/FLY HIGH/LOZAR SAS) alles offen. Belgien patzte durch Pieter Devos. Er kam mit Claire Z auf 12 Fehlerpunkte. Damit lagen nun Belgien und Italien wieder gleichauf. Frankreich und Irland rangierten zu diesem Zeitpunkt knapp dahinter.
Die dritten Reiter der Teams machten es weiter spannend
Jos Verlooy aus Belgien kam wie sein Mannschaftskollege Pieter Devos ebenfalls mit 12 Fehlerpunkten ins Ziel. Damit schien für das belgische Team alles verloren zu sein. Aber auch die anderen Mannschaften konnten nicht überzeugen. Michael G Duffy (IRL) und Bruno Chimirri (ITA) hatten jeweils zwei Abwürfe. Für das französische Team, das auch noch Chancen auf einen Podestplatz hatte, sammelte Mathieu Billot 17 Fehlerpunkte. Damit ergab sich vor den letzten Reitern folgendes Ranking:
- Italien 8 Fehlerpunkte
- Irland 8 Fehlerpunkte
- Frankreich 12 Fehlerpunkte
- Belgien 12 Fehlerpunkte
Alle vier Teams lagen also eng beieinander. Alles war möglich.
Die Entscheidung im LONGINES FEI Jumping Nations Cup Final
Zunächst unterliefen Olivier Robert vom französischen Team zwei Abwürfe. Damit standen für die französischen Reiter insgesamt 16 Fehlerpunkte zu Buche.
Auch Darragh Kenny gelang es nicht, fehlerfrei zu bleiben. Auch für Irland zählten damit 16 Fehler-punkte. Allerdings war das irische Team insgesamt schneller als die französische Mannschaft. Für Belgien war Nicola Philippaerts als letzter an der Reihe. Ihm gelang mit H&M Harley van Bisschop eine Nullrunde. Das war ganz sicher schon Platz 2, denn Belgien blieb bei 12 Fehlerpunkten.
Nun hatte es Lorenzo de Luca in der Hand. Mit einer Nullrunde wäre der Sieg im LONGINES FEI Jumping Nations Cup Final für Italien, ein Abwurf hätte ein Stechen mit den dann punktgleichen belgischen Reitern zur Folge gehabt.
Zunächst war Lorenzo de Luca sehr gut unterwegs, aber dann kam die sehr schwierige Schlusslinie. Ein Abwurf am drittletzten Hindernis machte es noch einmal sehr spannend. Würde es nun ein Stechen geben? Als dann am letzten Hindernis des Parcours, einem mächtigen Oxer, noch eine Stange fiel waren die Siegeschancen dahin und das belgische Team konnte jubeln.
Es war der zweite Sieg für Belgien im Nations Cup Final von Barcelona. Zuvor hatte das belgische Team im Jahre 2015 den Nations Cup für sich entschieden. Wir gratulieren.
Fotos: Hans-Joachim und Silvia Reiner
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