Philipp Weishaupt siegt im Großen Preis von Aachen

Einmal im Leben den Großen Preis von Aachen gewinnen, davon träumt wohl jeder Springreiter. Für Philipp Weishaupt wurde dieser Traum heute wahr. Eine Prüfung, die von ihrem sportlichen Niveau durchaus mit Welt- und Europameisterschaften verglichen werden darf, sah insgesamt vierzig Reiterinnen und Reiter am Start.

Der erste Umlauf, gestaltet von Frank Rothenberger und seinem Team, war äußerst schwierig aber durchaus fair gebaut, wie unter anderem Ludger Beerbaum nach der Prüfung im Fernsehinterview meinte. Allerdings war die Zeit von 84 Sekunden sehr, sehr knapp bemessen, was sich dann auch in entsprechenden Zeitfehlern niederschlug.

Philipp Weishaupt als erster Starter blieb zwar ohne Abwurf, kassierte aber zwei Fehlerpunkte für das Überschreiten der erlaubten Zeit. So erging es im Verlauf des ersten Umlaufs insgesamt 22 weiteren Startern, die ebenfalls nicht innerhalb der 84 Sekunden ins Ziel kamen.

Am Ende des ersten Umlaufs gab es keinen einzigen Teilnehmer, der fehlerfrei geblieben war. Für den zweiten Umlauf qualifizierten sich sieben Reiterinnen und Reiter mit jeweils 5 Fehlerpunkten aus dem ersten Umlauf und sieben mit jeweils 4 Fehlerpunkten.

Martin Fuchs (SUI) mit Clooney 51 (Cornet Obolensky x Ferragamo) und  Gerco Schröder, der Glock´s Cognac Champblanc N.O.P. (Clearway x Caretino) gesattelt hatte kamen mit jeweils einem Zeitstrafpunkt in die zweite Runde. Philipp Weishaupt  LB Convall (Colman x Cascavelle) gingen mit zwei Zeitfehlern in den zweiten Umlauf.

Nachdem mit Scott Brash (GBR), Sergio Alvarez Moya (ESP), Marcus Ehning (GER), Beezie Madden (USA), McLain Ward (USA) und Tiffany Foster (CAN) sechs Reiterinnen und Reiter durch fehlerfreie Ritte mit jeweils insgesamt vier Fehlerpunkten an der Spitze lagen, mussten nun Philipp Weishaupt, Martin Fuchs und Gerco Schröder ebenfalls fehlerfrei bleiben, um sich die Chance auf den Sieg im Großen Preis von Aachen zu erhalten.

Als erster musste Philipp Weishaupt in den Parcours und er behielt die Nerven. Unter den Augen seines Chefs Ludger Beerbaum gelang ihm eine souveräne Nullrunde. Danach hatte es Martin Fuchs in der Hand, den Großen Preis von Aachen für sich zu entscheiden. Es sah auch bis zum letzten Hindernis, dem Rolex-Oxer, ganz danach aus, als ob ihm das gelingen würde. Aber zum Entsetzen des absolut fairen Aachener Publikums war Clooney nicht dazu zu bewegen dieses letzte Hindernis zu springen. Erst nach erneutem Anreiten konnte Martin Fuchs sein Pferd „überzeugen“, aber der erhoffte Sieg war es nun natürlich nicht.

Gerco Schröder, der als letzter im zweiten Umlauf in den Parcours einritt, hatte nun alle Siegeschancen. Aber es sollte nicht sein. Ein Abwurf am viertletzten Hindernis beendete auch seine Träume vom Sieg.

Ein überglücklicher Philipp Weishaupt, der vor Freude in die Knie ging, sicherte sich mit einer herausragenden Leistung den Sieg im Großen Preis von Aachen 2016.