Deutschland – Nr.1 bei der ISI-WM

Die Nationen-Wertung der achttägigen Islandpferde-WM in Berlin-Karlshorst gewann Anfang August Schwarz-Rot-Gold mit 14 der 56 WM Medaillen. Die deutschen Junioren waren mit 5 Goldmedaillen am erfolgreichsten. Allein Franziska Müser holte drei Goldene.

4G-Kom.-JUN-I.-Franziska-Müser-Lingen-Nr.195-Spölur-fra-Njarövik

4G-Kom.-JUN-I.-Franziska-Müser-Lingen-Nr.195-Spölur-fra-Njarövik

4G-JUN-Siegerehrung-I.-Franziska-Mueser

4G-JUN-Siegerehrung-I.-Franziska-Mueser

4G JUN Siegerehrung Franziska Mueser

Let´s Tölt, das WM-Motto, ließen sich die Reiter bis 21 Jahre, besonders die jungen Amazonen des diesjährigen Gastgeberlandes, nicht zweimal sagen. Mit ihren schnellen, liebenswerten Langmähnen holten sie die Weltmeistertitel im Töltpreis T1, im Viergangpreis V1, in der Viergangkombination, im Fünfgangpreis F1 und Speedpass P2.

Drei Goldmedaillen nahmen die junge Reiterin Franziska Müser und ihr 13-jähriger Hengst Spölur frá Njardvík mit nach Ratingen bei Düsseldorf. Auch Helen Klaas aus Lingen begeisterte mit ihrer schnellen 16-jährigen Schimmelstute Vif van’t Groote Veld und holte den Weltmeistertitel im Speedpass sowie Silber in der Passprüfung PP1 ein.

Im Fünfgang der Jungen Reiter überzeugte Leonie Hoppe aus Ellringen bei Lüneburg mit ihrem Fylkir vom Kranichtal. Sie gewann Gold und schaffte den dritten Platz in der Fünfgangkombination. Mit zwei Silbermedaillen im Töltpreis T1 und der Viergangkombination sowie Bronze im Viergang war bei den Erwachsenen der erfolgreichste deutsche Teilnehmer der Schwarzwälder Bernhard Podlech aus Marxzell-Burbach bei Karlsruhe mit der achtjährigen Keila vom Maischeiderland.

II. 4G Kombi Bernhard Podlech D Nr.185 Kiela vom Maischeiderland 8J Marxcell-Burbach

II. 4G Kombi Bernhard Podlech D Nr.185 Kiela vom Maischeiderland 8J Marxcell-Burbach

Eine Silbermedaille in der Töltprüfung konnte Stefan Schenzel mit dem 13 jährigen Oskadis vom Habichtswald aus dem niedersächsischen Ellringen erringen. Aus den neuen Bundesländern hatten sich nur die Neu-Brandenburger Beggi (für Island) und Vicky Eggertsson qualifiziert, sowie Isabella Gneist (für die USA) und Viktoria Große. Letztlich zählte auch die Oberpfälzerin Lisa Draht hinzu. Die mehrfache deutsche Meisterin bildet seit einigen Jahren auf dem mecklenburgischen Land-und Forstgut Zachow die dortigen Islandpferde aus.

Lisa-Drath-Kjalar-fra-Strandarhjaleigu

 

Nord- und Mitteleuropa Domäne der Isländer

Die Krone im Fünfgang der Senioren holte sich der Däne Jón Stenbild mit dem neunjährigen Eilifur fra Teglborg, vor dem Schweden Caspar Hegardt auf dem elfjährigen Oddi frán Skeppargárden und dem Dänen Agnar Snorri Stefánsson mit dem neunjährigen Bjatmar fra Nedre Sveen. Die einzige Amazone im Fünfgang Finale war mit dem sechsten und somit letzten Platz die Isländerin Olil Amble auf Alfarinn frá Syóri –Gegnishólum.

Im Medaillenspiegel der 15 angetretenen Nationen rangierten hinter Deutschland (14), Schweden (13), Island (12), Dänemark (7), Großbritannien (4), Norwegen (2), Schweiz (1), Niederlande (1), Österreich (1) und Finnland (1). Die skandinavischen Länder traten mit den größten Teams  bei der zweiten Auflage der Isländer WM nach 2013 in Berlin Karlshorstan.

Die nächste Islandpferde-WM mit wieder neun verschiedenen Disziplinen findet im August 2021 im dänischen Herning statt. Die ursprünglich aus Island stammenden charmanten, charakterstarken, robusten, kleinen Pferde begeistern mit den „Extra“-Gangarten Tölt und Rennpass eine immens wachsende Fangemeinde. Bis auf die höchste Klasse, den Fünfgang, ist der Island-Pferde-Sport in weiblicher Hand. Deutschland hat mit über 55.000 Tieren nach Island die weltweit größte Islandpferdepopulation. So wunderte es wenig, dass die meisten der nahezu 10000 WM-Zuschauer aus der Islandpferde-Sport-Szene und weniger aus Karlshorst kamen, für die die WM als Volksfest angedacht war. An den beiden ersten WM-Tagen zog es die Berliner außerdem zu den DM-Finals, die an verschiedenen Schauplätzen in der Hauptstadt stattfanden.

Fotos:Margot Schöning