Sieg für Deutschland beim Furusiyya Nations Cup Final 2016

Für die acht Finalisten beim diesjährigen Furusiyya Nations Cup Final waren die Bedingungen gleich, denn für alle Mannschaften standen zu Beginn der zweiten Runde Null Punkte zu Buche.

Zunächst zeigten Nick Skelton und sein Big Star eine souveräne Nullrunde und brachten damit unter anderem auch Christian Ahlmann, der als erster deutscher Starter in den Parcours musste, in Zugzwang. Aber Taloubet Z und sein Reiter lösten diese Aufgabe souverän. Als zweiter Brite war Michael Whitaker an der Reihe, der mit Viking ebenfalls fehlerfrei blieb. Das gelang Marcus Ehning mit Pret aTout leider nicht. Ein Fehler in der Dreifachen ließ zwar noch alle Chancen für die deutsche Equipe offen, aber Janne-Friederike Meyer musste nun mit Goja unbedingt fehlerfrei bleiben, um wieder mit den Briten gleichzuziehen, bei denen zuvor Jessica Mendoza mit 12 Fehlerpunkten das höchstwahrscheinliche Streichergebnis erritten hatte.

Janne Meyer zeigte keine Nerven. Goja ging tadellos, blieb allerdings nur ganz knapp innerhalb der erlaubten Zeit.

Als letzter britischer Starter war Scott Brash immens unter Druck. Einen Nullfehlerritt vorausgesetzt, wären die Olympiasieger von London fast schon durch, sollte man meinen. Und Scott Brash blieb absolut cool und zeigte eine fehlerfreie Runde in der Zeit.

Nun war die Aufgabe für Ludger Beerbaum bei seinem letzten Ritt in einem Nationenpreis für Deutschland natürlich ungeheuer schwer. Für ihn war das aber keine neue Situation, denn sehr oft in seiner bisherigen sportlichen Karriere war er der Schlussreiter im Team. Aber selten waren der Erwartungsdruck so unglaublich hoch und die Anspannung fast schon mit Händen zu spüren. Aber Ludger Beerbaum schaffte die von allen erwartete Nullrunde in souveräner Manier. Man konnte ihm danach ansehen, wie glücklich er darüber war, durch seine Leistung das deutsche Team in das entscheidende Stechen gebracht und sich mit einem so tollen Ritt aus dem Nationenpreisteam verabschiedet zu haben.

Im Stechen um den Sieg waren nun Olympiasieger Nick Skelton und Marcus Ehning gefragt. „Big Nick“ musste vorlegen und tat das auch. Die Frage war, ob es Marcus Ehning gelingen würde, diese Zeit zu unterbieten.

Ehning zeigte im Stechen wieder einmal sein ganzes reiterliches Können und Pret a Tout seine unglaubliche Rittigkeit. Zwei Galoppsprünge weniger und Wendungen „auf dem Tellerrand“ in einer Zeit von 39,80 Sekunden brachten dann den Erfolg für die deutsche Equipe, die für ihre Leistungen vom Publikum enthusiastisch gefeiert wurde.

Ludger Beerbaum war sicherlich der Glücklichste im deutschen Team, denn einen schöneren Abschied aus dem Nationenpreisteam konnte es für ihn ja kaum geben.

 

 Fotos: Hans-Joachim Reiner